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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0037 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 37 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Ming-Öi bei Qumtura, Hauptgruppe, H. 42 (Någarája-h.).   3'

Tafeln neben sich chinesische Inschriften, aber alle bis auf die bei 6 sind zerstört, und auch diese hat stark gelitten.

Sie lautet nach Prof. Dr. Franke: nan wu schi ör mien kuan schi yin p`u sa: namo Dvâda§amukhaAvalokite§varâya »Verehrung dem Avalokite§vara (Kuan-yin) mit den zwölf Gesichtern«.

Die chinesischen Inschriftenreste, welche von der Türw. kopiert wurden, konnten kein befriedigendes Resultat ergeben.

Höhle 42. Nâgarâja-Höhle.

Diese Höhle r) besteht aus einem nahezu quadratischen Raum, welcher dtirch eine breite Tür zwischen durch Mauerwerk ergänzten dicken Wänden zugänglich ist. Vorbau oder Vorhalle, welche sicher vorhanden waren, sind zerstört und abgerutscht. Die Rückw. nimmt eine große Nische ein, um welche ein Gang herumgeht nach demselben Schema, wie in H. 19 der Hauptgruppe. In der Nische hat eine Buddhastatue gesessen. Das Gewölbe über der Cella hat, da, wo es in die gerade Wand übergeht, wieder eine starke Ausladung. Sie hat in der Hauptsache denselben Plan wie H. 19, nur andere Maße. Die Höhle ist sehr verräuchert, besonders die Türw. der Cella, soweit sie überhaupt erhalten ist, als auch der im übrigen sehr zerstörte und mit Trümmern angefüllte Gang hint. und neb. d. Nischenw.

Gemälde der Höhle. Türwand. Auf der Türw. ist R. die riesige Figur eines gepanzerten Nâgarâja abgebildet, Fig. 6i. Die Figur war stark verräuchert und fast unsichtbar, erst durch Tränken und Waschen d. W. mit chinesischem Branntwein war es möglich, die merkwürdige Figur so weit hervorzubringen, daß davon eine Pause gemacht werden konnte. Eine verwandte Figur, welche ich später in Qyzyl mit aller Muße kopieren konnte, gab eine erwünschte Variante hierzu. Der Nâga ist en face dargestellt, das mit einem Schnurrbart versehene Gesicht sehr schematisch, aber bei der Größe der Figur ungemein wirkungsvoll. Der Nâga trägt einen seltsam geschmückten Heimhut, der stark an gewisse japanische Helme erinnert, unter dem Helm bedeckt den Kopf eine Art Kopftuch. Den ganzen Kopf umgeben aureolartig riesige Schlangen, welche mit Wolken umgeben sind. In der erhobenen R. hielt der Nâga eine Bannerstange, auf deren Spitze als Feldzeichen eine riesige Schlange liegt. Die Stange ist jetzt auf dem Bilde erloschen. Der Panzer zeigt dieselbe Anlage, wie die bei Gelegenheit der Besprechung von H. 19 beschriebenen Panzer, auch das Kreuzriemengehänge mit der in der Mitte befestigten, runden Brustplatte und den mit Wollpuscheln versehenen Aufsätzen an den Schultern. Die Rüstung ist grau gemalt, also aus Eisen. Auf Türw. L. ist nichts mehr zu erkennen. Es ist dies bedauerlich, da die ob. erwähnte Höhle von Qyzyl, welche auch den gepanzerten Nâgarâja enthält, auf d. and. W. die Darstellung einer. Gottheit zeigt, die mir sonst nicht vorgekommen ist und deren Name schwer festzustellen ist. Das Bild in der Lünette ist zerstört.

Seitenwände. Die Seitenww., welche ganz intakt sind, während in Nr. 19 die L. liegende ihren ganzen Bilderschmuck eingebüßt hat und außerdem durch eine Seitentür verkürzt ist, zeigen beide zwei Streifen mit je drei Buddhapredigtszenen übereinander, in fast quadratischen Feldern. Doch haben auch sie stark gelitten, sie sind stellenweise verkratzt, ganze Stücke, besonders Köpfe herausgeschlagen, so daß die Bestimmung im einzelnen wegen der vielen Lücken sehr schwierig ist. Ich habe mich begnügen müssen, aus einigen derselben die merkwürdigsten Figuren einzeln herauszuzeichnen. Die Malerei war eine ungemein bunte und geschmackvolle, die Figuren gut gezeichnet und lebhaft in der Bewegung. So konnte ich aus dem dritten Bilde (ob. Reihe) d. W. L. einen großen Vajrapâni mit Wedel und Donnerkeil kopieren, der, auf einem Stuhle sitzend, der Predigt

r.•

Buddhas, dessen sahaja er ist, folgt. Die mattgelb gemalte, bis auf ein Lendentuch nackte Figur mit straubigem Haar trägt einen merkwürdigen Schmuck über der Stirn, der an das wohlbekannte ägyptische Emblem der Uräusschlange erinnert, Fig. 62. Die andere Hälfte desselben Bildes (die Buddhafigur in der Mitte ist zerstört) gibt Fig. 65 wieder. Der Mönch hat eine hellblaue Robe. Hinter Vajrapâni L. v. Buddha waren Brâhmanas dargestellt. Aus einem anderen Bilde (drittes Bild, unt. Reihe, R. W.) kopierte ich einen Gandharva mit einem großen Saiteninstrument, sein Gesicht ist braun und er trägt eine merkwürdige sogen. »Schlegelkappe«, die mir hier zum ersten Male begegnete, Fig. 63. Aus Feld 2 W. L. kopierte ich die ob. Figur einer sitzenden Göttin mit interessanter Bekleidung und merkwürdigem Kopfputz, Fig. 66. Vielleicht trägt zur Bestimmung der dargestellten Predigten die Notiz bei, daß im zweiten Bilde der ob. Reihe auf d. W. R. hinter dem predigenden Buddha ein Baum abgebildet ist, zwischen dessen Zweigen sechs Buddhas in runden Aureolen erscheinen.

_) Maße der Höhle. Soweit ich die Maße nehmen konnte, sind dieselben die folgenden: Breite d. Höhle vor der Rückw. gemessen 5,05 m, Tiefe d. Seitenw. 4,90 m, Breite d. Nische 2,66 m, Höhe ders. 3,05 m, Tiefe ders. 92 cm. Breite des gewölbten Umganges 95 cm, Höhe dess. 1,40 m.