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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0307 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 307 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Tempel Bäzäklik (Murtuq). Höhle 40. 2. Anlage.

'3oi

Unter diesem Mittelbild läuft eiri 27 cm hoher Streifen hin, welcher die folgenden Figuren enthält:

?   8   7   6   5   4   t   2   3

I großer Tempel; 2 Baum und Adorant davor, letzterer dem Tempel zugewendet; 3 Felsen und verkratzte Inschrifttafel; 4 zwei Betende auf den Knien liegend, zwei andere Wallfahrer kommen im Hintergrund auf den Tempel zu ; 5 Fluß mit Brücke, Leute gehen hinüber, ein Mann mit Kamel folgt; 6 Gottheit, an einemBergpasse stehend, begrüßt die noch Ankommenden; 7 eine Gruppe mit gefalteten Händen herankommender Männer; 8 es folgt eine Gruppe Diener mit Kamelen und Pferden, die mit Lasten bepackt sind. Vgl. ob. S. 263.

Untere Bildchen des 78 cm breiten, vorderen doppelten Seitenstreifens. Erhalten ist je das 6. und 7. Bildchen. Innere Reihe 6: ein Mann im Gebirge, über ihm sieht man eine Gewitterwolke und darin den Blitzdrachen.

Innere Reihe 7: ein Mann im Gebirge flieht vor einem reißenden Tier (Tiger?) und einer Schlange.

Außere Reihe 6: ein Mann stürzt von einem Felsen herab.

Äußere Reihe 7: am Fuße eines Abhangs sieht man ein Halo, in dessen Mitte ein betender Mann in chinesischer

Tracht bis zum Gürtel erscheint, das Halo ist weiß mit roten, inneren Strahlen, oben auf den Bergen sieht man drei ähnlich gekleidete Männer, teils betend, teils mit dem Ausdruck des Schreckens, zurücktreten. Es handelt sich offenbar um die wunderbare Rettung eines im Gebirge durch Absturz Verunglückten (Fig. 613; S. 299).

Sockel. Auf allen Wänden der Höhle, soweit sie erhalten sind, ist unten ein 20 cm hoher-Sockel, welcher aus vier Streifen rot und weißer Mauersteine (»liegende Schindeln«), die oberste Reihe schief von oben gesehen, besteht. Jede Schindel ist 5 cm hoch, 21 cm breit.

Die Türwände der Höhle sind leider völlig zerstört.

Das Gewölbe der Höhle ist im Zenit 2,30 m hoch. Auf jeder Seite des Gewölbes sind je drei Reihen 26 cm hoher, 14 cm breiter Buddhafiguren, welche in stűpaähnlichen Tempelchen sitzen. Jedes Tempelehen trägt auf der Spitze des Schirms (htî) den TriSűla und R. u. L. davon wehende Fähnchen. Es waren vierzehn in der Reihe.

Hinter Höhle 40 folgennoch, durch eine Schlucht getrennt, ein paar Höhlen ohne Bemalung und im Tale weiterhin einige Reste kleiner Stűpas. In einem derselben wurden interessante Funde gemacht.

2. Anlage.

Ende November 1906.

Die zweite Anlage buddhistischer Ruinen, welche in den Bergen, die das Tal von Murtuq im S und SW umfassen, liegen, bestehen aus dem Rest eines ausgeplünderten Freibaus und einer interessanten, kleinen Höhlengruppe, Fig. 614, a, b, c, S. 302. Zwischen diesen beiden Ruinen fließt ein kleiner Bach dem Tal von Murtuq zu. Verfolgt man die Schlucht, aus welcher die Quelle hervorkommt, so gelangt man, den Krümmungen des Rinnsals aufwärts folgend, an einen kleinen modernen Mazar. Als ich dort arbeitete, war das wenige Wasser des Rinnsals eingefroren, und es konnte daher nicht recht festgestellt werden, wohin das Wasser des Bächleins im Sommer läuft: es schien an dem Wege, der an den Bergen entlanggeht, zu versickern.

Die argzerstörte Ruine bot nichts Bemerkenswertes. Interessant aber sind die auf dem andern Ufer liegenden, nach NW gewendeten Höhlen.

Die Höhlen der 2. Anlage. Fünf. Höhlen in einer Reihe, Fig. 614 c, von denen die in der Mitte gelegene (3) die größte ist, liegen hinter einer Terrasse, deren ursprüngliche Höhe nicht mehr festzustellen ist. Höhle 3 gegenüber führte eine alte, noch erkennbare, formlose Reihe von Stufen auf die Terrasse. Diese ist im Ganzen fast 24 m breit, etwa I I m tief. Sie war auf beiden Seiten von je einer Mauer begrenzt. Die Mauer L. v. Eing. zeigt noch etwa in der Mitte eine apsenförmige Vertiefung. In einem Abstand von 6,40 m vom vorderen Rande der Terrasse lief eine Mauer quer über die ganze Terrasse. Leider ist wenig mehr davon erhalten; die Stelle, wo der Eingang gewesen sein muß, ist völlig zerstört, auch ist nicht mehr ersichtlich, ob die Seitenmauern nur bis zu dieser Quermauer oder, was mir weniger wahrscheinlich ist, bis an den vorderen Rand der Terrasse reichten.

Die Abstände der fünf Höhlen von einander sind, wie die Planskizze ergibt, unregelmäßig.

Über Höhle 5 hinaus liegt jenseits der Seitenmauer (nicht auf der Terrasse) noch eine sechste, bloß getünchte Höhle.

Höhle 1. Die Höhle ist fast quadratisch; ihr Plafond bildet eine Kuppel, welche an der höchsten Stelle 2,3o m hoch ist.

Gemälde. Wenig erhalten. Zum Schmucke der inn. Kuppel dienten meditierende Buddhas, die »tausend Buddhas« in Reihen sitzend. Auf den schmalen Wandflächen R. u. L. v. d. Tür sieht man noch die Reste von zwei der Tür zugewendeten, sitzenden Bodhisattvas. Auf Seitenw. L. war ein figurenreiches Bild gemalt, welches Adoranten vor predigenden Buddhas darstellte, davon sind nur deutliche Reste neben der Türwand.