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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0260 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 260 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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254   Tempel Bäzäklik (Murtuq). Anlage 8.

Bemalung und Ausstattung dieses Hauptbaues ist, wie oben erwähnt, recht eigenartig und im folgenden so genau beschrieben, als an Ort und Stelle möglich war. Was ich hier nicht ausführlich beschreiben kann, kann an den nach Berlin gebrachten Platten, deren Herkunft genau angegeben werden soll, studiert werden.

Ausstattung und Bemalung der Cella. Die beiden Tiirlaibungen sind sehr abgerieben, aber man kann noch deutlich erkennen, daß zwei Devatâs abgebildet waren, dem Innern der Höhle zugewendet und beide Ursprünglich mit chinesischen Inschriften, welche sehr zerkratzt sind, bezeichnet.

Die Figur L. ist besser erhalten (Fig. 531). Es ist eine 1,56 m hohe, vierarmige Göttin, welche mit zwei

Händen Sonne und Mond gehalten hat (eine Hand verloren), mit zwei anderen aber eine Schüssel mit strahlenwerfenden Cintâmanis vor die Brust hält. Bekleidet ist sie mit einem langen, schleppenden Gewande, einer langschoßigen Jacke mit Halbärmeln, welche, umgeschlagen, die langen Ärmel des Untergewandes herausquellen lassen. Vom Gürtel hängt eine mehrfach geknüpfte Schärpe herab, den Oberarm umschließt ein biegsames, goldenes Armband mit Scheibe nach außen. Ein langer Shâl hängt von einem Oberarm zum andern herab. Die Schuhe sind flach und haben nach oben stehende breite, gezackte Kappen. Das Haar ist offenbar durch Unterlagen als ein großer Chignon um den Kopf gelegt, rautenförmiger Goldschmuck ist über der Stirn, glückswolkenförmiger an den Seiten befestigt. R. u. L. davon sind lange Nadeln in das Haar gesteckt. Über der Stirn war ein breiter, goldner Schild, dessen Dekor verloren ist, und über diesem Schild müssen noch Nadeln oder Aufsätze gewesen sein, da kristallene oder gläserne Perlen noch neben dem Schild herabhängen. Neben oder besser hinter der Figur war ein Fuchs oder Wolf, das bekannte Vâhana der Dâkinîs. Über dem Fuchs sieht man noch einen von oben gezeichneten länglichen See, aus dem eine Schlange hervorblickt; ich denke, daß damit angezeigt werden soll, daß die Nâgas die Cintâmanis herbeischafften, die die Dâkinî trägt. Spuren einer ähnlichen Figur sind auf der L. Laibung erhalten.

Die Cella. Türwand. W. a. DerobereTeil des Bildes ist stark beschädigt, dieEckeoben weggebrochen. Die

Mitte nimmt ein kolossaler (2,2om !) stehender Buddha ein in der gewöhnlichen Stellung der Pranidhi-Bilder mit bunter Vesica und Aureole, die R. Hand hängt herab, der Ärmelumschlag darüber ist von grüner Farbe. Die Figur ist nach dem Ausgang zu gewendet. Vor ihr kniet mit gefalteten Händen ein anderer kleiner Buddha, vor dem noch eine kleine uighurische .Inschrift war, hinter ihm noch ein kleiner Mönch. Über dieser Gruppe Vajrapâni mit Donnerkeil und Wedel. Hinter dem Buddha ein betender, kleiner Bodhisattva en face stehend, darüber Kopf und Brust eines Arhat mit Flammen hinter den Schultern, und darüber noch ein nach rückw. blickender weißer, spitzohriger Gott mit feuerrotem Haar (Fig. 531).

Der große Lotus, auf welchem der Buddha steht, wird von einem Mönche (einer kleinen Figur, die in dem unteren Streifen das Zentrum bildet) mit hochgestreckten Armen hochgehalten. Er ist der Stifter des Bildes. Im übrigen ist der ganze untere Streifen mit den Angehörigen der Familie des Stifters bemalt. Diese interessanten, kleinen Figuren, welche ich an Ort und Stelle nicht kopieren oder beschreiben konnte, sind im Original im Museum.

Wand A. Dieses Bild ist noch mehr beschädigt als das vorige. Die große Buddhaigur, welche auch hier

das Zentrum bildet, ist nicht bloß fast ganz abgerieben, sondern Kopf und Brust sind mit Ketmenhieben völlig zerschlagen. Vor dem Buddha kniete mit gefalteten Händen ein König, hinter ihm ein Mönch, mit einem Stock, auf dessen Spitze ein Schädel aufsitzt. Diese merkwürdige Gruppe ist jetzt im Museum. Hinter dem Buddha steht ein gepanzerter Vajrapâni, mit der L. den Wedel schwingend, in der R. einen Donnerkeil. Über ihm ein betender Bodhisattva. Der obere Teil der vor Buddha liegenden Seite ist herabgeschlagen, da die Türwand

hier noch mehr beschädigt ist, •als auf der anderen Seite (Fig. 532).

Wohlerhalten aber, weil völlig mit Sand verschüttet, ist der Streifen unter dem Bilde, der der Stifter• reihe der anderen Seite entspricht und, wenn ich mich recht erinnere, clie weiblichen Angehörigen der Familie darstellt.

So grob und schematisch die Bilder in ihrem oberen Teile sind, so reizvoll und amüsant ist diese untere Reihe von Frauen und Kindern. Es sind drollige Szenen kleiner und halberwachsener Mädchen, Frauen, die ihre' Kindchen säugen usw., als hätte der Maler die Gruppe nach dem Leben kopiert. Die Frauen haben die hohen :Hörner auf dem Kopfputz mit roten Tuchlappen darauf, die wir von früher her kennen. Die ganze Serie. ist jetzt . im Museum.

.Die beiden Bilder differieren von den Bildern der Seitenww. der Cella auf das auffallendste.

Die beiden Seitenwände b, B der Halle und die Kultfigur mit der sie umgebenden Rückw. D bilden nun eine stilistische Einheit, sie sind offenbar gleichzeitig entstanden. Vor der Rückw. ist da, wo der Berg aufhört, ein Vorbau.c' C' angesetzt; der.go cm Tiefe hat. Ihm entspricht in der Richtung der Wände b, B der Cella ein ebenso tiefes (go cm) Stück c, C, welches nicht unter dem Gewölbe der Cella liegt. Der Umstand nun, daß die