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0223 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 223 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Tempelgruppe bei Iliköl.

2I7

Iliköl.

4.-6. Sept., 14.-16. Sept. 1906.

Im Juli 1906 wurde mir während meines Aufenthaltes in Urumtschi von dem Sohne des russischen Untertanen Mk Qâsim, in dessen Hause ich mit Dr. Huth und Bartus im Oktober 1902 gewohnt hatte, erzählt, daß in der Nähe von Hami, und zwar bei Iliköl, Ruinen lägen, in welchen man Handschriften in einer kleinen und zierlichen Schrift gefunden hätte, welche niemand lesen könne. Diese Mitteilung und der Wunsch, der furchtbaren Glut zu entgehen, welche im August im Tale von Turfan herrscht, veranlaßte mich, nach Hami zu gehen. Nach Beendigung einiger Arbeiten in der Umgebung von Turfan selbst brachen wir auf. Am 3. September gelangten wir nach der Ortschaft Toghu6t, deren Chef uns freundlich aufnahm. Am anderen Tage begleitete er uns nach Iliköl und nach den Ruinen. Nachdem wir in einem kleinen Hause in nächster Nähe der Tempel Unterkunft für uns und unsere aus Qarakhoja mitgenommenen Leute gefunden hatten, begannen wir die Untersuchung der in mancher Beziehung merkwürdigen Baureste.

Das Örtchen Iliköl liegt etwa fünf Yol in SO.-Richtung vom Dorf Toghu6î entfernt. Etwa zehn Minuten von diesem malerischen Örtchen Iliköl und zwei Yol N. von der Telegraphenstraße nach Astana und Hami liegt eine Gruppe alter buddhistischer Tempel auf den Kuppen des tiefeingeschnittenen Ufers eines kleinen Flüßchens, welches in der Richtung nach S. (nach Lâp6uq) fließt.

Am Eingang in die Schlucht, welche etwa eine halbe Stunde lang ist, steht ein zerstörter Tempel mit einem einst überwölbten Umgang und drei nebeneinanderliegenden Tempelcellen. In der Rückwand der Cella L. sieht man noch eine Reihe von Balkenlöchern. Ein solches Balkenloch befindet sich in der Rückw. der Cella R. v. d. Mittelcella. Sonst ist nichts mehr erhalten, keine Spur von Bemalung oder Verzierung.

Weiter oben befindet sich noch ein kleines Tempelchen mit Umgang mit Spuren alter Bemalung und auch weiter S. in der Richtung nach Lâp6uq sind einige Reste buddhistischer Bauten.

Die Haupttempelgruppe liegt auf drei Bergen verteilt, so daß zwei große Tempel a c und ein kleiner d auf dem Iliköl zugewendeten L. Flußufer liegen, während auf dem and. Ufer a gegenüber nur ein Tempel b auf einer ziemlich hohen Kuppe liegt. Ich bezeichnete die drei großen Tempel in den Katalogen der Funde also:

a »Tempelgruppe mit der Brâhmîinschrift«, da sich in diesem Tempel der Rest einer großen Brâhmîinschrift fand;

b »Tempel der Lokapâlas«, da sich im Schutt dieses merkwürdigen Baues Reste von zwei d

Lokapâlafiguren fanden;   b

c »Tempel der Kolosse «, da in diesem Tempel sich die Unterteile großer Figuren feststellen a ließen;

d »ein kleiner Tempelbau mit Umgang«, der auf einer kleinen, aber steilen Erhebung auf dem Plateau hinter Tempel A sich erhebt und über den ich nichts Besonderes mitteilen kann.

Tempelgruppe a. Fig. 483.

Tempel a ist eine Kombination von vier größeren und kleineren Tempeln (I—IV), wozu noch eine Höhle (bei V) kommt, welche in die O.-Seite des Berges gelegt ist. Sie liegt um eine Art Stützsäule herum und enthält nichts Merkwürdiges mehr. -

Die Hauptanlage I, welche ganz auf dem Plateau des Berges liegt, ist von der S.-Seite her zugänglich. Man passiert eine heute noch leidlich erhaltene Toranlage F und gelangt so in einen rechteckigen Hof E. Neben dem Tor sind, nach dem Hofe zu gewendet, noch einige ungleich große Räume erhalten. Die Seiten des Hofes begrenzen lange Mauern, nur die an der W.-Seite hat eine breite Bresche und ein kleines Seitenzimmer, welches heute ohne Dach ist; die Mauer der 0.-Seite hat zwei Seitengänge, einen ganz vorn und einen ganz hinten, welche zu den Nebenbauten führen und damit auf eine Plattform, welche durch eine Mauerrampe begrenzt ist. Hier liegen durch eine Mauer nach N. abgeschlossen noch Räumlichkeiten, welche wenig Interesse bieten.

Der große Hof E endigt vor einer Terrasse, welche die volle Breite des Hofes hat und auf welcher ganz am Rande R. u. L. zur Seite zwei rechteckige Cellas stehen. In großem Abstand vom Rand der Terrasse steht noch der Rest eines besonderen Gebäudes, welches offenbar früher aus sechs Räumen bestand, von denen die rückwärts gelegenen drei auch von rückwärts zugänglich waren: G.

Unmittelbar vor der Terrasse ist in der Mitte des Hofes noch ein Schutthaufen, etwa 1,50 m hoch, vielleicht der Rest eines Sockels für Räuchergefäße oder auch einer Figur.