国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0016 China : vol.4
中国 : vol.4
China : vol.4 / 16 ページ(白黒高解像度画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000260
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

 

X

F. V. RICHTHOFEN.

handenen Packthieren Lasten über ein gewisses Maass hinaus aufzubürden , ist es zum Theil begründet , dass meine paläontologischen Sammlungen im Verhältniss zu dem im zweiten Band mehrfach hervorgehobenen Reichthum mancher Fund-

stätten dürftig sind.

Dazu kommen andere beschränkende Umstände. Der eine liegt darin , dass

ich eine ergiebige Stelle oft ganz unerwartet antraf, manchmal an einem Ort, der halbwegs zwischen zwei um eine Tagereise von einander entfernten Stationen lag. Die Packthiere waren nach der Nachtstation vorangegangen, und diese musste erreicht werden. Hatte ich, allein mit meinem treuen Dolmetscher SPLINGAERT zurückbleibend, so viel gefunden, dass sich die Altersbestimmung ausführen liess, so war der .Hauptzweck erreicht. Den Fundort noch einmal zu besuchen , um vielleicht durch eine oder zwei Mittagsstunden zu sammeln, hätte den Aufenthalt eines ganzen

Tages verursacht. Dieses Opfer habe ich, oft zu meinem nachträglichen Bedauern, um so seltener gebracht, als man sich stets der Hoffnung hingibt, bald einen noch reicheren und bequemer auszubeutenden Fundort in derselben Schichtgruppe anzutreffen. Nur selten habe ich daher einen Aufenthalt zu dem besonderen Zweck des Sammelns gemacht. Vor Allem geschah dies in dem Fall des Kohlenfeldes von M i n g -s h a n bei L o- p i n g -h s i ën in der Provinz Kiangsi ; sodann bei dem ge-

nannten Ort Po-shan-hsiën in Shantung und an einigen wenig ergiebigen Stellen

r .

des Nanking-Gebirges.

Ein weit ernsteres Hinderniss der Ausdehnung meiner Sammlungen , sowohl nach Anzahl der Fundstellen als nach vollständigerer Ausbeutung einzelner unter ihnen, war in einigen Gegenden die neugierige Zudringlichkeit und der feindselige Charakter der Bevölkerung. Dies gilt vor Allem von dem südlichen Theil der Provinz Hunan, wo zur Zeit meiner Anwesenheit wirkliche Gefahren vorhanden waren und selbst die Mandarinen keinen Schutz gewähren konnten. Der 40 km lange Weg über den Pass T s h ó-1 i n g z. B., zwischen den Schifffahrtsorten I-tshang-hsiën in Kwangtung und Tshönn-tshóu in Hunan , ist in seiner nördlichen Hälfte buchstäblich mit Versteinerungen , die wahrscheinlich dem Kohlenkalk angehören , gepflastert , indem die Kalksteinplatten, mit denen er belegt ist , davon erfüllt sind. Aber der aggressive Charakter der Bevölkerung war auf dieser Strasse, auf der ein ununterbrochener , wogender Verkehr stattfand, zur Zeit so erregt , dass ein einmaliges Bücken und der verdachterweckende Gebrauch des Hammers sofort Steinwerfen nach sich gezogen haben würde. Da ein Ausflug nach dem von mir gemuthmassten Fortstreichen der fossilreichen Schichten ergebnisslos war , so musste ich die Ausbeutung dieser ergiebigen Localität späteren Reisenden überlassen. Selbst dort , wo der Charakter der Bevölkerung im Ganzen friedlich und das Reisen vollkommen ungefährlich ist , wie in Shantung und Hönan , waltete doch oft derselbe Hinderungsgrund. Da auf den Halden verlassener Kohlengruben die Schieferthone zerfallen zu sein pflegen , ist man für das Sammeln pflanzlicher Versteinerungen auf die Halden der im Abbau begriffenen Gruben beschränkt. An diesen aber schaaren sich die Grubenarbeiter, welche den friedlichen Geist der Bevölkerung am wenigsten zu theilen pflegen, aus der ganzen Umgebung oft zu mehreren Tausenden um die befremdliche Erscheinung eines Europäers. In dichtem Menschenknäuel bewegt sich dieser vorwärts. Wollte er sich bücken , um auf einer an Pflanzenabdrücken reichen Halde zu sammeln, so würde cr in Gefahr kommen, von den unwiderstehlich nachdrängenden Massen niedergetreten , oder doch in der be-