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0137 China : vol.4
中国 : vol.4
China : vol.4 / 137 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000260
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CARBONISCHE FORAMINIFEREN AUS CHINA UND JAPAN.

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heisst erblich wurde, dort aber gewissermaassen bloss die Rolle eines Anhängsels spielt, und bei einer Umwandlung der Verhältnisse rasch wieder verschwindet, oder, wenn sie überhaupt einmal aufgenommen wurde, richtiger gesagt latent wird. Dass übrigens die äusseren Einflüsse durch den Anstoss, welchen sie so vielfach der Entwickelung geben, hier eine immerhin bedeutende Rolle spielen, soll jedoch gewiss nicht verkannt werden. Ausserdem bedarf es wohl auch kaum einer besonderen Erwähnung, welchen klärenden Einfluss in diesen Fällen die von M. WAGNER betonten Migrationserscheinungen auszuüben vermögen, und dass es thatsächlich oft kaum, töglich ist, einer oder der anderen Reihe von Formen eine genaue systematische 4ktellung in unserem Sinn zuzuweisen, wenn sich dieselbe nicht durch eine Aenderung der umgebenden Verhältnisse gewissermaassen erprobt hat. Die Widerstandsfähigkeit gegen verändernde äussere Einflüsse, das ist ja eben der vornehmlichste Ausdruck der festen Gliederung einer speciellen morphogenetischen Organisationsformel, nach welcher augenscheinlich ein jeder Organismus mehr oder weniger energisch gravitirt.

Ueberblicken wir nun nochmals Alles bisher Angeführte, um daraus eine Grundlage für die Beurtheilung der Speciesfrage zu erhalten, so kann es vor Allem wohl kaum mehr zweifelhaft sein, dass ein organomorphisches Grundgesetz besteht, welches sein Analogon in dem allerdings ungleich einfacheren Kryptallisationsgesetz besitzt, und dass es in erster Linie, ebenso wie Letzteres, sich als ein Gestaltungsvermögen darstellt. Augenscheinlich unmittelbar der organischen Gestaltung anhaftend ent-

il      wickelt sich auch, was uns hier allerdings weniger berührt, ein geistiges Functions-
vermögen , für welches eine genaue Analogie bei den Anorganen nicht existirt , es

a   wäre denn, dass man sie in dem Verhältniss suchen würde, in welchem die Wärme

b   zur chemischen Affinität und der damit verbundenen Krystallisationskraft steht. Eine

besondere Eigenthümlichkeit zeigt das Gestaltungsvermögen der Organismen ausserdem, wie bereits erwähnt wurde, darin, dass es innerhalb seines gegebenen Rahmens durch Aufnahme neuer Elemente relativ verändert werden kann, und dass eine jede derartige Aenderung die latente Tendenz der Entwicklung , selbst in minimalen Organisationstheilen, derart ändert , dass!-die eventuelle Weiterbildung derselben dieser neu aufgenommenen Aenderung entspricht (Erblichkeit) . Sehr wichtig ist ausserdem der Nachweis, dass eine neu erstandene Gestaltungstendenz wohl latent werden, aber im Grunde genommen nie wieder verschwinden kann, sondern, wenn ihrer Richtung gewissermaassen Luft gemacht wird , immer wieder zur Wirkung gelangen kann (Atavismus) . Es muss uns damit zugleich auch klar werden, welcher Art der Zusammenhang ist, der zwischen Ontogonie und Phylogenie besteht ; denn dass in analogen Stadien der Entwickelung bei den höher entwickelten Thieren auch analoge Tendenzen frei werden können . muss sich nach dem Vorhergehenden a priori voraussetzen lassen.

Wenn wir uns nun zu der Verwerthung des bisher Gesagten für die Beurtheilung praktisch systematischer Fragen wenden , so lässt sich kaum verkennen , dass in diesem Gebiet für jetzt noch zum Theil eine gewisse Zerfahrenheit herrscht , und namentlich die Gesichtspunkte von denen man auszugehen hätte noch keineswegs in

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