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0219 China : vol.4
中国 : vol.4
China : vol.4 / 219 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000260
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OBERCARBONISCHE FAUNA VON LO-PING.   I 9 7

Sehr grosse Schwierigkeit hat mir die systematische Classification des beschriebenen indisch-chinesischen Fossils gemacht. ' Der innere Apparat der kleinen Klappe , die Structur der inneren Schallage und die Hohlröhren der grossen Klappe schliessen indess die von DE KONINCK versuchte Unterbringung bei der Gattung Anomia, wie bei den Lamellibranchiaten überhaupt, aus. Ich hatte vielmehr gleich beim ersten Anblick des Petrefactes den Eindruck , dass ich es mit einem aberranten Brachiopoden zu thun habe. Dafür schien mir besonders die gestichelt - punktirte , derjenigen der Leptaenen und Producten überaus ähnliche Beschaffenheit der tieferen Schallagen zu sprechen, und der spätere Nachweis eines schlossartigen Apparates und einer Medianleiste im Inneren der flachen Klappe hat mich in jener Meinung nur bestärken können. Ich habe daher unlängst in einer Sitzung der geologischen Gesellschaft (1. c.) für das indisch-chinesische Fossil den neuen Gattungsnamen Richthofenia vorgeschlagen.

Was die systematische Stellung der Form innerhalb der Brachiopoden betrifft, so bin ich darüber zu keinem sicheren Resultat gelangt, und ein solches ist auch kaum zu erwarten , so lange das Innere der grossen Klappe noch unbekannt ist. Zuerst dachte ich an eine nähere Beziehung des Fossils zu den Productiden, und diese Auffassung, für die mir ausser den Productus-artigen Stachelröhren auch die Structur der inneren Schallagen zu sprechen schien , hatte sich der Zustimmung F. RÖMER's zu erfreuen , der die Versteinerung bei mir sah. Der Mangel eines deutlichen Schlossrandes, eines dem Schnabel der Productiden vergleichbaren , gekrümmten Buckels , sowie einer Area und Stielöffnung bedingen indess so wesentliche Abweichungen von den Productiden, dass eine wirkliche Verwandtschaft mit denselben nicht angenommen werden darf. Auch der Vergleich mit der zur Familie der Oboliden gehörigen, ebenfalls mit Stacheln bekleideten Gattung Siphonotreta ist nicht befriedigend, da unserer Form jedwede Art von Schlitz oder Ausschnitt zum Austritt eines Heftmuskels fehlt. Vielleicht steht das Fossil den Craniaden am nächsten, die auch keine derartige Oeffnung besitzen, und die ebenfalls meist mit dem Wirbel der kegelförmigen Klappe festwachsen.

Vorstehendes war bereits seit länger als einem halben Jahr niedergeschrieben, als Herr Professor WAAGEN in Prag auf Grund meiner oben erwähnten , in der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft gemachten Mittheilung über Richthofenia mit mir wegen dieses' Fossils in Correspondenz trat. Mit Bearbeitung der Carbonfauna der indischen Salt-Range beschäftigt , hatte der genannte Gelehrte bereits längere Zeit die fragliche Form studirt, von der ihm. ein sehr bedeutendes, einige sechzig Exemplare umfassendes Material zu Gebote stand , und war dabei zu überaus wichtigen, wie mir scheint, für die systematische Stellung des Fossils entscheidenden Resultaten gelangt. Seinen freundlichen Privatmittheilungen hat Herr WAAGEN in dem soeben (Ende Februar) erschienenen Heft des Neuen Jahrbuches für Mineralogie etc. einen kurzen Aufsatz folgen lassen , worin er seine