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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0023 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 23 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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schalt. Und oben im Felde schwebt das astrale Zeichen der Innina, die Scheibe mit dem achtstrahligen Stern.

Der Name Annubanini kann als semitisch erklärt werden und würde dann „Anu, der Himmelsgott, ist mein Erzeuger" bedeuten. Indes ist es wohl möglich, daß hier ein Name der einheimischen Sprache nur dem Semitischen angeglichen ist, und daß nicht nur der Name, sondern auch die geschichtliche Persönlichkeit des Königs identisch sind mit der Gestalt des Königs Anbanini, der in einer nur in Bruchstücken erhaltenen babylonischen Märchenerzählung als Beherrscher von Kriegern mit Vogelleibern und Rabengesichtern auftritt. Dieses Märchen, dessen Inhalt man nur eben erraten kann, ist sicher die Umwandlung eines ursprünglichen Göttermythos, und der Träger des ursprünglichen Mythos dürfte der große Gott von Elam, Humban, sein. Daß Mythen in jener Zeit an ganz geschichtliche Gestalten angeknüpft werden, dafür ist das beste Beispiel Sargon von Agade, Naräm-Sin's Vorfahr, dessen Sage das Urbild der Moses-Sage ist. Vielleicht läßt der Fund einer Tontafel, die den Mythos Humbaba's enthält, unter den Tontafel-schätzen aus Boghazköi, bald diese Zusammenhänge klarer erkennen. Mythos und Sage sind weiter gewandert: die schon den homerischen Griechen bekannte Memnon-Sage gehört in diesen Kreis. Auch etwas rein Geschichtliches dürfte mit dem Annubanini des Denkmals in noch nicht ganz deutlicher Verknüpfung stehen : In assyrischer Zeit finden wir, fast 2000 Jahre nach dem Relief, eine Herrscherfamilie in dieser Landschaft mit dem Namen Bit-Hanban, und in Dareios' großer Inschrift von Bistûn, von der unten gehandelt wird, bezeichnet die babylonische Übersetzung die im altpersischen Text Kampanda genannte Landschaft, in der Bistûn liegt und die auch von Sarpul nicht weit ist, immer noch als Land Hambanu. Erst in islamischer Zeit scheint jede Erinnerung an den Helden der Urzeit geschwunden zu sein. /6/

Auf der gegenüber liegenden Seite des Felsentores befinden sich zwei weitere Denkmale, das eine nach SW, das andere nach NO blickend. Das erstere, Abb. 2 und Tafel III u. IV 1., war bereits früher von mir photographisch aufgenommen. Aber es war mir entgangen, das auch dies Bild an seinem Sockel eine vielzeilige, babylonische Inschrift trägt. Bei einem zweiten Besuche baute ich mir ein leichtes Gerüst, um diese Inschrift in Papiermasse abzuformen ; die Abformung aber geriet später beim Durchreiten eines Flusses ins Wasser und verdarb. Nur einige Zeichen blieben lesbar, genügend um zu zeigen, das auch dies Relief der gleichen Zeit wie das des Annubanini angehört, wenn nicht,demselben Könige.

Die Darstellung ist einfacher : Ein siegreicher König setzt den Fuß auf seinen am Boden liegenden Feind, der flehend die Rechte erhebt. Der Feind scheint nackt zu sein, während der König den gleichen Lendenschurz und die gleichen Sandalen trägt, wie Annubanini. Ob die Kopfbekleidung die gleiche sei, ist nicht sicher zu erkennen. Die Waffen sind wieder Pfeil und Bogen und Wurfholz. Im Felde schwebt rechts vom Haupt des Königs ein Sternzeichen : die Sonnenscheibe mit einem vierstrahligen Stern, aus dessen Winkeln vier gewellte Strahlenbündel ausgehen, und an dies Sonnenzeichen angelehnt die Mondsichel. Möglicherweise war auch links vom Kopf des Königs ein solches Sternzeichen.

Das dritte Denkmal, Tafel IV r., besitzt keine Inschrift; der wie beim zweiten zugerichtete Sockel legt den Gedanken nahe, daß die Inschrift beabsichtigt war und nicht zur Ausführung kam. Wie das zweite Denkmal ist es gleichsam ein Ausschnitt, aber ein anderer, aus dem Bild des Annu-