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0105 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 105 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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MIEMMIMM,   

maßen nur mit der inneren Schulter noch mit dem Fels zusammenhängt. Nun ladet aber der ganze Hintergrund von Schulterhöhe an hohlkehlig aus, derart, daß er eine Gesimsbank für die drei Bildwerke des Bogenfeldes schafft, deren schmale Randleiste mit der Vorderfläche der Reitergestalt und zugleich unmittelbar über der Helmzier des Reiters abschneidet. So müßte der Hintergrund bei dieser Ausladung von Schulterhöhe ab sich mit dem Kopf des Reiters verschneiden, und dieser würde unten vollplastisch, oben aber nur noch Ritzung sein, wenn man nicht die Ausladung hinter dem Kopfe ausgehöhlt hätte. Dadurch ist der Eindruck eines großen Heiligenscheins entstanden und der Kopf und der ganze Reiter vom Hintergrunde befreit.

Das Roß steht da, kurz und breit und niedrig. und starkhufig, wie ein kleiner Lipizzaner oder ähnliche alte Ritterpferde. Auf der nackten Krupe hat es einen Brand, einem ägyptischen Henkel-kreuz ähnlich. Das gleiche Zeichen begegnet auf Münzen Shäpür's I. und II., Hormizd's I., und da es auf den Helmen der Würdenträger nicht vorkommt, hingegen wieder auf dem Roß des königlichen Reiters von Khunaifighän, so ist es offenbar ein königliches oder göttliches Zeichen. Das Roß trägt Sattel mit Decke und Steigbügel, aber Reiter und Ausrüstung lassen zu wenig davon frei, um näheres auszusagen. Am Sattel baumeln, ein Wahrzeichen sasanidischer und wohl insbesondere königlicher und göttlicher Reiter, die ungeheuer großen Quasten aus Seide und Wolle in einer Metallfassung von Blattkelchform. Diese Quasten fehlen bei keinem Reiter der Felsdenkmale oder der Silberschüsseln. Den gleichen Schmuck tragen regelmäßig die Kriegselefanten, dagegen nicht immer die Streitrosse auf den mittelasiatischen Malereien. /141/ Das einzige gute Beispiel an einem Pferde ist das Bild des Pferdejuwels aus Ming Oi bei Oyzyl, GRONWEDEL Abb. 270. Ob die eigentliche Heimat dieses Tierschmuckes Iran oder Indien ist, muß offen bleiben. Die iranischen Beispiele sind älter, aber eher dürfte ein Schmuck vom Elefanten aufs Pferd, als vom Pferd auf den Elefanten übertragen sein. Die chinesischen Seiden sasanidischen Stils, die die sonstige Ausrüstung getreu nachbilden, geben den wohl nicht begriffenen Quastenschmuck nicht wieder, so der Reiterstoff im Shösöin von rd. 600, die gefärbte Nachbildung davon im Horiushi-Tempel in Nara aus dem Nachlaß Shotoku's (572-621) und der berühmte Bannerstoff des Mikado Shomu (724 48) im Museum zu Tokio. /142/

Die ganze Vorderhand des Rosses steckt in'einem prachtvoll gearbeiteten Schuppenpanzer. Er bedeckt auch den ganzen Kopf, nur die feinen Ohren frei lassend, reicht an den Seiten bis über die Sprunggelenke und vorn noch etwas tiefer herab. Zwischen seine länglichen Maschen sind kleine Zierquasten eingeflochten.

Ammian Marcellin, Julian Apostatas Offizier und Geschichtschreiber, schildert die sasanidische Panzerreiterei, die wegen ihres ofenähnlichen Aussehens, wahrscheinlich persisch tanûrik, bei den Römern clibanarii genannt wurden, so: /XXV 1,12/ „Es waren eiserne Scharen, den ganzen Körper so mit Eisenplatten bedeckt, daß die eisernen Gelenke der Rüstungen sich nach den Gelenken der Glieder geschmeidig fügten. Über dies hatten sie Gesichtern nachgebildete Helme, so genau den Köpfen angepaßt, daß ein Pfeil auf dem Eisen nur da haften konnte, wo man ganz kleine Öffnungen für die beiden Augen und die Nasenlöcher hergestellt hatte." Panzerreiterei hatten schon die Parther, und Mittelasien, die Heimat so vieler Bogen- und Reitervölker ist gewiß das Ursprungsland des Panzerreiters.

Von Belang ist auch die Schilderung von Rustams Riesenhengst Rakhsh, dem berühmtesten Roß