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0056 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 56 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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Indo-Skythen-Könige mit den zoroastrischen Götterbildern auf der Rückseite lehren durch ihre Beischrift, daß die Adler-Krone dem im Abendlande mit Herakles gleichgesetzten VerethraghnaOrdaghno eigen ist. Die neupersische Namensform dieses Gottes aber ist Bahräm. Der König hat also seinen Thronnamen und seine Krone in übereinstimmender Bedeutsamkeit gewählt. Bahräm IV. fügt zu dieser Krone noch eine mittlere Mauerzinne zwischen den Flügeln, eine Mauerzinne, also ein Stück der dem Ohormizd gebührenden Götterkrone. Das unterscheidet beide. /52/ So haben wir die Zeitbestimmung des Denkmals.

Nur die Königsgestalt ist in ganzer Größe ausgeführt, und man nimmt an, das Bild sei unvollendet, die Seitengestalten nur angefangen. Diese Annahme verbietet sich, wenn man den ganz verschiedenen Maßstab der seitlichen Köpfe bemerkt : zu so großen und ungleichen Köpfen hätten nie innerhalb der durch Bildrand und Königsgestalt gegebenen Grenzen Körper geschaffen werden können. Die seltsame Abkürzung ist ein Stilmerkmal sasanidischer Kunst, verbirgt aber oberflächlich einen innerlichen Mangel. / 53 / Dargestellt sind außer dem König 7 Büsten. Drei von ihnen, links, scheinen Angehörige des königlichen Hauses. Die dritte links und alle drei Figuren rechts sind Großwürdenträger, deren genauere Bestimmung vielleicht einmal die Abzeichen an ihren Helmen ergeben werden. Die Vierzahl bringt natürlich die vier ersten Würdenträger des Reichs, die vier Erän-Spähpat des Nordens, Apäkhtar, des Ostens, Khoräsän, des Südens, Némrözh, und des Westens, Khwarbarän, nahe. Diese Vier machen alle die Gebärde, die die vier Gestalten des Reliefs von BIstûn auch ausführen. Bei der linken Gestalt sehen wir die Hand, wie dort, von der Außenseite, bei den rechten von innen. Die Hand ist also im Gelenk stark gebogen, die Finger sind leicht geschlossen, nicht zur Faust geballt, und der Daumen deckt sie ab. Im Gegensatz zum pollice verso der Römer könnte man hier von einem pollice recto reden, und die Gebärde, bedeutet den Beifall, die Huldigung. Das Felsbild Bahräm's II. ist die Huldigung von vier Großwürdenträgern, vielleicht der Reichsfeldherrn, vor dem König der Könige in Beisein der königlichen Familie.

Kein Zweifel, daß unser Relief von Bistün denselben Sinn hat. GRELOT gibt die Gebärde fast richtig. Er versieht sich, wenn er der ersten Gestalt keinen erhobenen Arm gibt, der ja erhalten ist; und er versieht sich, indem er den erhobenen Arm der vierten Gestalt, die bei ihm armlos ist, der fünften zuteilt. Ebenso halten alle diese Hände nichts, weder die Victoria, die nur über der Bildmitte schwebt, wie in dem Denkmal Gotarzes', noch die Büchse. Die Gebärde kann nur die der Huldigung sein. Dann huldigen die vier von. links Heranschreitenden der fünften ihnen entgegen schauenden Gestalt. Diese ist also der Großkönig, und GRELOT gibt ihm sicher richtig die großkönigliche Kopfbedeckung. Auch der Anführer, der Vornehmste der Vier, hat eine seinen Rang bezeichnende Kopfbedeckung. Also vier parthische Würdenträger, deren Führer besonders ausgezeichnet ist, huldigen dem Großkönig. Das ist der Sinn des Bildes. Der Sinn der Inschrift, ihre gesuchte Aussage kann nichts andres sein. Sie enthält eine Häufung von Namen und einen Titel, alles im Nominativ. Die Lücken betragen in der ersten Zeile nur 15 Buchstaben, in der zweiten nur B. Von den 15 der ersten Zeile sind ein großer Teil zur Vervollständigung des angefangenen Wortes erfordert. So bleibt eigentlich kein Platz für ein Verbum, das ja so wie so sich schwer mit lauter Nominativen verbinden ließe. Also wird die Inschrift lediglich die Namen der Dargestellten enthalten haben, mit Titeln, aber ohne jedes