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0112 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 112 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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und das im schroffen Gegensatz zur Reiterstatue darunter. Hierin liegt für uns das sehr große Geheimnis dieser Statue.

Die Seitenwände der Grotte schmückt je ein großes Jagdbild Tafel X LV — LI I. Beides sind Lappenjagden, links auf Schwarzwild, rechts auf Hochwild. Beide halten sich das Gleichgewicht, ohne sich langweilig zu gleichen. Sie sind in einem ganz schwachen Relief ausgeführt, das an keinem sasanidischen Denkmal sonst vorkommt. Ihre Erhaltung ist dank der witterunggeschützten Lage vorzüglich. Auch bilderstürmerische Hände haben es, wohl weil die Flachheit es weniger angreifbar machte, weniger als sonst beschädigt. Für die Zeitbestimmungsfrage der ganzen Grotte ist von Bedeutung, daß beide ganz verschiedene Stufen der Vollendung aufweisen. Das linke Bild der Schwarzwildjagd kann man als fast vollendet bezeichnen; nur daß die letzten Meißelschläge, die Zeichnung der Tierfelle und einiger Stoffe nicht überall zur Ausführung gekommen sind. In der Stufe der Bosse geblieben ist nur eine Sau gerade in der Mitte des unteren Bildrandes, und dann eine rechteckige Bosse genau in der Mitte des oberen Randes. Tafel XI..V o. Das muß einen besonderen handwerklichen Grund, etwa im Zusammenhang mit einem leichten Gerüstbau haben. Hingegen ist das Relief der Hochwildjagd in so rückständigem Zustand, daß wirklich vollendet nur der in der rechten oberen Ecke des Mittelfeldes zur Jagd ausreitende König unter dem Sonnenschirm ist, Tafel LI r., alles andre nur ohne die letzte Durchbildung der Oberfläche, und überwiegend vieles nur in der Bosse herausgearbeitet, ja einiges nur im Umriß geritzt ist. Das Bild ist also in so hohem Maße unfertig, daß die Grotte als ganzes den Eindruck der Unfertigkeit macht. So konnte ohne gewichtige geschichtliche Gründe die Arbeit nicht liegen gelassen werden. /152

Das linke Bild füllt die ganze Wand bis auf einen schmalen glatten Randstreifen. Das Bildfeld mißt, — genau wie rechts —, 3,8 m :5,7 m; Höhe und Breite verhalten sich also genau Wie 2 :3 und 1,9 m ist gewiß ein rundes Vielfaches der sasanidischen Elie. /153'

Die Lappen, die die Jagd rahmen, lassen nur rechts einen schmalen Streifen übrig. In ihrem Innern ist Sumpf und See dargestellt; der Sumpf durch Rohrdickicht, offeneres Wasser durch unendlich feine Wirbellinien mit einer Schar von Fischen und Enten. Tafel XLVI links treiben in fünf Streifen 12 Elefanten zu zweien, oben und unten zu dreien das Wild. Sie sind prächtig gesattelt. Auf jedem reiten zwei Mahauts, der erste größere auf dem Rücken, der unwichtigere ganz hinten auf der Krupe, in einem Gurt vorm Abrutschen gesichert und eifrig bemüht, seinen Elefanten anzufeuern. Ähnlich wie von den Pferdesätteln hängen auch von den Elefantensätteln große Zierquasten herab. Die Mahauts tragen reiche Seidengewänder, deren Muster mit erstaunlicher Feinheit wiedergegeben sind, vgl. Tafel XLVIII u. LXIII. Vor den Elefanten jagen flüchtige Sauen in den Sumpf. Eine ganze große Herde, — man kann 60 zählen — , ergießt sich oben schräg über das Bild, eins der Boote mit Sängerinnen von den übrigen abtrennend. Die Mitte des Feldes nehmen zwei sich fast genau wiederholende Paare von Booten ein, Tafel XLVI u. XLIX. Im ersten und dritten sitzen je fünf Harfnerinnen, eine dritte Frau ist am Ruder; in den beiden anderen steht seiner Würde gemäß in überragender Größe Khosrö selbst; links reicht ihm eine Frau den Pfeil, rechts sitzt eine Harfnerin und an Kiel und Heck stehen rudernde Frauen. Merkwürdig wie diese urkundlichen Bilder die märchenhaften Erzählungen der alten Araber von Khosrô's Tausenden von Frauen, Dienerinnen, Musikantinnen, von seinen Elefanten, seinen Ju-