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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0076 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 76 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000243
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vorbei, sich dem Kuh i Pärüh immer mehr nähernd, kommt man an einem weiteren Trümmerhügel vorüber, Shahr i Khosrô, Khosrô's Stadt genannt und nur noch etwa I km vom Berg entfernt. Man sieht Mauerreste von etwa 700 : 500 m, in Gestalt von Hügelreihen, wie spätsasanidische und frühislamische Trümmer in Schwemmebenen auszusehen pflegen. An der SW-Ecke ein höherer Tumulus, der einen größeren Bau in sich birgt. /90/

Von nun an wird das Auge ganz von dem Berge und den sichtbar werdenden Grotten mit Park und Teich gefesselt, Tafel XXVII. Alles liegt links der Straße. Man kommt nah am Staudamm des Teichs vorbei, und erreicht, einen Kanal überschreitend, den Rand des Dörfchens und die baulichen Anlagen, die zu dem Lusthause des verstorbenen Wakil al-daula gehören. /91/ Schroff und kahl stürzt der hier marmorne Fels des Küh i Pärüh in die Ebene ab. Am Flusse eines Sporns brechen reiche Quellen aus dem Gestein hervor. Die größte Quelle liegt unter dem heutigen Lusthause, aber auch an der kleinen Grotte und links der großen sprudeln starke Wässer hervor. So ist der Ort geschaffen für die Anlage eines Paradeises, eines persischen Tierparks, der der Jagd und der Erholung gewidmet war. Zugleich war der Ort, wie viele ähnliche in Iran, von altersher eine Stätte der Gottesverehrung. Die ältesten Iranier hatten ja keine Tempel, sondern beteten auf Bergeshöhen an. Die großen Quellen, plötzlich aus den Felsen hervorbrechend, waren im besonderen Heiligtümer der Anähit. Die sasanidischen und älteren Denkmale finden sich fast stets an solchen Quellen. Und zahlreiche Quellen in Kurdistän genießen entweder noch volkstümliche Verehrung, trotzdem dem Islam solche Dinge nicht nur fremd, sondern abscheulich sind, oder heilige Fische, heilkräftiger Trunk und Waschung, oder wenigstens der Name verraten noch ihre uralte Heiligung.

So wird auch die reiche Quelle beim Täq i bustän ursprünglich ein Heiligtum gewesen sein. Denn das erste der heute noch erhaltenen Denkmale, das Ardashir's II. hat mit der Darstellung der Belehnung des Königs durch Ohormizd und Mihr eine ausgeprägt religiöse Färbung. Tafel XXIX. Damals war der Ort noch kein Paradeis, kein Lustort.

Man darf wohl annehmen, daß es von Anfang an eine Fassung der Hauptquelle gab. Das zu erkennen hindert heute leider der Bau der Villa des Wakil al-daulah. FLANDIN'S Plan, den ich eben deshalb zur Wiedergabe auf Tafel XXXIV wählte, ist noch vor ihrer Erbauung gemacht. Er zeigt eine Brücke über den Abfluß der Hauptquelle, die völlig von der Villa überbaut ist. Jetzt führt der Zugang zu den Grotten durch das Haus hindurch, dann am Denkmal Ardashir's II. und der kleinen Grotte Tafel XXXI vorbei zum Platz vor der großen Grotte Tafel XXXIII. In Shäpür in Fars, wo Shäpür's I. Felsbilder bei der von ihm gegründeten Hauptstadt zu sehen sind, bricht ebenfalls eine reiche Quelle aus dem Fels, und dort ist die sehr schön in Quadern gearbeitete Quellfassung erhalten. /92/ Hier scheint FLANDIN allerdings nichts wesentliches mehr gesehen zu haben, aber einige ältere Berichte deuten auf dergleichen hin : in der Hauptquelle lag zur Zeit, da der Vater EMANUEL, der Abt BEAUCHAMPS und noch KER PORTER den Täq i bustän besuchten, das Rundbild Khosrö's II., Tafel LII o. r., das jene beiden als im Wasser liegende Nymphe, KER PORTER richtiger als bewaffneten Krieger beschreiben. Noch vor ihnen sagt der Bruder LEANDRO: „Nel mezzo di una ampia spelonca vi è una gran vasca sostenuta

da quattro ninfe     E tanta 1 'acqua che dalla gran vasca ridonda, che adunata in
un ampio canale sull 'imboccatura della spelonca da cui esce, va a formare il fiume."1931