国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0042 Am Tor von Asien : vol.1
アジアへの扉にて : vol.1
Am Tor von Asien : vol.1 / 42 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000243
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

24

Aber das unvergeßliche Museum von Konstantinopel besitzt einige solche Werke, die ich dank der Freundschaft Sr. Exzellenz Dr. HALIL EDHEM Bey's hier veröffentlichen kann. Tafeln XII,

XIII und XIV u.

Das erste von ihnen ist im August 1907 im Dorfe Erghili, 25 km SSO von Panderma am Marmara-Meere gefunden. /31/ Es ist ein Block aus prokonnesischem Marmor von etwa 2,18 m Länge. Der Bildstreifen hat 0,68 m Höhe ; die Relieftiefe beträgt nur 8 mm. Ein Perlstab schließt

den Block oben ab. Tafel XII u. XIII u.

Die Hauptseite zeigt einen Zug dreier auf Maultieren reitender Frauen. Die Tiere haben Sattel unter Schabrake, aber weder Vorder- noch Zaumzeug. Die Zügel waren sicher gemalt, da die Handhaltung der Frauen sie erfordert. Das Maultiertum ist in der Kopfhaltung, den Nüstern, vor allem in den eselhaften Beinen und den Schweifen verdeutlicht. Die Reiterinnen sitzen im Frauensitz. Gekleidet sind sie in ein langes, enges Gewand und einen Umhang, der vom Kopf zu den Knöcheln herabfällt. Eigentlich eine ganz moderne, morgenländische Frauentracht. Die Haltung der Hände wechselt etwas, wohl nur um eine völlige Eintönigkeit zu vermeiden. Die erste und und dritte Reiterin haben einen Führer zu Fuß. Er trägt Ärmelrock, lange Hosen und Schuhe: Die mit Beischriften versehenen Völkerdarstellungen von Dareios' Grab in Naqsh i Rustam zeigen, daß das Meder sind. Daher finden wir auch den Baschlik bei ihnen wieder, den dz.r Meder vom Kel i Däûd trug.

Die linke Schmalseite des Blockes, Tafel XIII u. r., zeigt gerade noch Kopf, Brust und Fuß eines schreitenden Pferdes. Die Mähne ist wie bei den Maultieren geschnitten, ein Artunterschied zwischen Pferd und Maultier aber ist die beigezäumte Haltung und die frisierte Chiprine des Pferdekopfes. Die rechte Schmalseite, Tafel XIII u. I., zeigt Krupe und Hinterhand von drei nebeneinander schreitenden Pferden. Cie Pferdeart geht aus dem langhaarigen Schweif hervor. Man sieht auch noch die Satteldecke und den Rücken einer reitenden Gestalt, dem Umhang nach einer Frau.

Der Sinn der Darstellung ist darnach kaum zu deuten. Der Zug der Frauen, die wohl auf einem Marsche begriffen sind, setzte sich offenbar auf vier Seiten eines aus Quadern und Platten gemauerten, vierkantigen Denkmals fort. Da neben Maultieren Pferde vorkommen, so mögen auch männliche Reiter aufgetreten sein. Ein wichtiges Stilmerkmal ist die fast unveränderte Wiederholung der Reiterinnen. Die Belebung durch etwas wechselnde Handhaltung der Frauen und kaum merklich abweichende Kopfhaltung der Pferde, fällt kaum ins Gewicht. Das aber ist typisch achaemenidisch. Wir haben schon den Zug der 9 Gefangenen auf dem Dareios-Denkmal von Bistün betrachtet. Die Tributzüge und Heerscharen, die Völker des Reichs an den Thronen, die treppensteigenden Diener von Persepolis, die Leibwachen von Susa sind alles Beispiele dieser Behandlung der menschlichen Gestalt als bloßen Einzelgliedes in einem großem, ornamental und unendlich wiederholten Rhythmus. /32/ Das ist ungriechisch.

Ist die Auffassung, daß der Zug sich fortsetzte und auch Männer in ihm auftraten, richtig, so gehört vielleicht ein zweites Stück zu demselben Denkmal; wenn nicht, so zu einem ganz

ähnlichen, und es würde dann — erst recht belangvoll — sich um kein vereinzeltes, sondern um ein typisches Denkmal handeln. Das Bruchstück, Tafel XIII o., wurde ebenfalls dicht bei Erghili gefunden. Es mißt 1,21 m Länge und 0,54 m Höhe. Man sieht Reiter nach rechts, der