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0013 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 13 (Grayscale High Resolution Image)

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[Figure] Fig. 1. no captionno caption

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doi: 10.20676/00000191
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Ruinen am Flusse (Ming-Öi) beim Qumtura, WSW-Richtung von Kuca.

27. Januar bis 25. Februar 1906.

Die buddhistischen Höhlen, genannt Ming-Öi, liegen bei der Ruine eines Tempels Qumtura (»SandTurau) am L. Ufer eines breiten Flusses (Muzart). Einige Anlagen liegen auch auf dem R. Ufer. Der Weg dorthin führt in westsüdwestlicher Richtung von der Stadt Kuca in ein großes, weitauseinander liegendes Dorf. Etwa auf halbem Wege trifft man auf weit ausgedehnte Trümmerfelder und noch vorher auf die Reste zweier hochliegenden Stûpas. Der Weg von Kuca bis zum Dorfe beträgt 7o Li, er führt zunächst über wüste Stellen únd trifft erst kurz vor dem Dorfe auf sumpfigen Boden und Kanäle. Wenn man nun von dem Dorfe aus in nordwestlicher Richtung weitergeht bis zum Hause des Imâm und von da weiter in der Richtung der Berge, so gelangt man zunächst an einige tief eingeschnittene Kanäle,

welche durch Schleusen reguliert werden. Ilat man dieselben

passiert, so erreicht man einen hohen Damm, welcher als Wehr

gegen Überschwemmung dient. Denn vor diesem Wehr biegt der   ''   u

Fluß in großem Bogen nach S. ab. Schreitet man auf dem Damm

weiter, so trifft man nahe da, wo die Biegung des Flusses nach S. beginnt, auf zwei Schleusen, welche, mit Stegen versehen, zwei Kanäle überbrücken, die ihr Wasser in östlicher Richtung nach den Kulturen des Dorfes führen.

Passiert man diese Stege und schlägt man weiter den Weg auf dem L. Ufer des nunmehr fast direkt von 0 nach W fließenden Flusses ein, so erreicht man die Vorberge, in welchen die Höhlen liegen. Der Weg vom I-íause des Imâms des Dorfes bis zu den

Vorbergen mag von einem Fußgänger in einer guten Stunde zu-   ,   .yw,AE
rückgelegt werden. Die ganze Ausdehnung des Gebietes, wo l-löhlen liegen, ist mindestens ebenso lang, Fig. 1.

Schon bei der zweiten Schleuse trifft man auf einen

großen Tempel. Geht man an alten Trümmerresten vorüber bis

an die Vorberge, so erreicht man eine große Doppelruine unmittel-

O.r.Tp[

bar bevor die eigentlichen Berge beginnen. Dieser einst sehr stattlichen Anlage gegenüber sieht man auf einem Anberg des R. Ufers eine zweite große Ruine und in der ziemlich steilen Uferwand der R. Seite des Flusses einige hochliegende Höhlen.

Eine Untersuchung der Ruinen des R. Ufers ergab keine Resultate. Es zeigte sich, daß überall das Wasser des Flusses durchgedrungen war, so daß auf wohlerhaltene Manuskripte oder sonstige Altertümer nicht gerechnet werden konnte. Gefunden wurden nur eine große Anzahl kleiner schmaler Brettchen, deren Bedeutung unklar ist. Ob es die sogenannten salâkâs (Tib. tsul - Sin) waren, welche zur Kontrolle der an die Mönche zu verteilenden Speise dienten, oder ob sie als Opfer für die Erdgeister aufzufassen sind, wie die zahlreichen kleinen keilförmigen Hölzchen mit Brâhmîlettern, welche wir 1902-03 in Idyqutsähri gefunden hatten, lasse ich dahingestellt.

Der Tempel neben den zwei Schleusen, welcher auf dem L. Ufer des Flusses liegt, wurde ausgeräumt. Es ergab sich ein großer quadratischer Raum, vor dessen Rückwand große Statuen aus Ton über Strohbündeln, die mit Pappelstämmen gestützt waren, gestanden hatten. Die Mittelfigur war eine große Buddhastatue gewesen, deren Sockel (Lotus) und Füße mit den unteren Rändern des Gewandes noch so erhalten waren, daß

Fig.