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0145 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 145 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000191
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Ming-0i bei Qyzyl. Teufelshöhle, Annex C.   139

deren Spuren wir in den auf d. Seitenww. unter der jetzigen Bemalung hervorlugenden, alten Bilderresten beobachten konnten.

Der Teil d. gegenüberlieg. Seitenw. 1, welcher seines Bilderschmucks beraubt ist, hat ein ganz seltsames System von Nischen und Löchern (Fig. 290 c). In der Mitte lag ein Halbbogen, unter dem die Wand zurücktrat mit drei Löchern in dem überkragenden Teil (3), darunter (2) folgen 2,34 m hoch vom Boden zwei Nischen etwa 40 : 40 cm und zwei Balkenlöcher, darunter eine Reihe Löcher in der Höhe von 1,90 m vom Boden (I) 18 cm hoch, 14 cm breit und darunter noch 8o cm vom Boden eine größere Nische und eine kleinere (wie die sub 2), über welcher 58 cm höher noch zwei riegelartige Nischen (25 cm hoch, 34 cm br.) erhalten sind. Da die gegenüberlieg. Wand nur zehn Balkenlöcher in der Höhe von 1 zeigt, drei größere in der Höhe von 2 und den Bogen 3 mit den nach unten liegenden Öffnungen, so dürften diese Anlagen wohl der letzten Ausstattung angehört und zur Befestigung von Balkonen und reichem Figurenschmuck gedient haben. Vielleicht war aber auch eine ältere Einrichtung einer neuen Montierung adaptiert.

Die Ausschmückung d'. Rückw. mit der Kultfigur ist völlig verloren, was um so mehr zu bedauern ist, als alle Anzeichen darauf hinweisen, daß die sehr sorgfältig und reich ausgestattete Höhle hier etwas Ungewöhnliches geboten hat. Aus . den zahllosen, wild zerstörten und zermalmten Trümmern von Figuren, welche bei der Ausräumung zum Vorschein kamen, ließ sich eben nur feststellen, daß der Figurenschmuck sehr reich gewesen sein muß. Die Nischenw. ist 2,05 m breit, die Nische selbst 1,70 m, 55 cm hoch vom Boden, 2,00 m hoch, 75 cm tief.

Gewölbe der Cella. Beide Hälften des Gewölbes waren in der oft beschriebenen Weise mit stilisierten Bergreihen bemalt mit den Darstellungen der Aufopferungen der Bodhisattvas usw. Im Zenit waren, vom Kultbild aus nach vorn gezählt, noch die folgenden Figuren erhalten, welche mit den Gesichtern nach der Eingangstür orientiert waren, mindestens ebenso viele Figuren (über 7 hinaus) sind mit dem Ruin des vorderen Teiles des Gewölbes zugrunde gegangen: 7 6 5 4 3 2 I.

I ein schwebender Mönch, 2 leere Vesica mit leerer Aureole, 3 schwebende Gottheit, welche in der R. eine dunkle Scheibe hält, auf welcher ein sechsstrahliges Flammenrad erscheint, Fig. 302, 4 meditierender Mönch, der in einer Laubhütte sitzt, 5 Mönch im Monde sitzend von vier Gänsen getragen, 6 Mönch meditierend auf vier Elefanten sitzend, 7 Mönch meditierend, umgeben von einem Kranz von Schlangen. Der Bilderstreifen enthält eine Variante der Legende von der Sumâgadhâ, vgl. unt. Mâyâh. 2. Anl. Fig. 382.

Seitengänge neben der Nische der Kultfigur (2, II). Die Seitengänge waren außerordentlich schön áusgestattet und reich bemalt. Wie erwähnt, hatten beide Gänge 2, II nach beiden Seiten volle Türen mit schönen, hufeisenförmigen Bogen darüber. Vor den Türen waren nach der Cella zu Pfeilerchen aus Holz vorgesetzt, welche auf kugelförmigen Sockeln ruhten. Ein einziger solcher kugelförmiger kleiner Pfeilerfuß (blau bemalt) ist noch erhalten auf d. Langw. v. Seiteng. II.

Bemalung von Seitengang 2. In der Türlaibung (vord. Tür) sind Medaillons gemalt mit Köpfen von Göttern und Dämonen, beiderseits mit bunten Ornamentstreifen begrenzt (Fig. 304), im hint. Bogen fast gotische Drachen (»Basilisken«) mit den selben Borduren (Fig. 305, 306, 307). Alle diese Drachenfiguren sind ins Museum gelangt. Das Ornament auf der Innenw. des Türpfeilers ist an der vord. Tür zerstört, in der hint. erhalten.

Die inneren Lünetten des Ganges sind mit einer girlandenhaltenden Gottheit bemalt, deren Ableitung

aus verwandten Figuren der Gandhâra-Schule offenkundig ist (Fig. 303).   .

Gewölbe von Seitengang 2. Im Zenit des kleinen Gewölbes (hoch 1,85 m) sind drei schwebende Buddhas abgebildet. Darunter sind nach beiden Seiten die Gewölbehälften. mit Darstellungen von Bodhisattva-Aufopferungen ausgemalt, welche in diesem Gang sehr zerstört sind. Ein buntbemalter Rundstab und ein Ornamentstreifen bildet den Übergang zu den Wänden des Ganges (Fig. 31o, A, B, C, D.)

Seitenww. des Seitenganges 2. Sie sind in zwei Streifen geteilt. Der unt. Streifen enthält auf beiden Wänden Stifterbilder und zwar auf Pfeilerw. fünf Mönche. Rest zerstört. Auf Langw. sieht man einen Mönch und hinter ihm sechs Damen, drei mit Brâhmîinschriften. Diese Tafeln sind ins Museum gelangt. Der ob. Streifen enthält je ein Bild, welches die volle Wandbreite und 86 cm Höhe hat, jedes stellt eine Szene aus dem Leben Buddhas dar, und zwar auf der Außenseite Mâras Angriff auf Buddha (Fig. 311-315). Dieses ursprünglich sehr schöne Bild auf dunklem, mit bunten Blümchen ausgefüllten Grund ist leider sehr zerkratzt. Ich habe mir aber alle Mühe gegeben, die erhaltenen Figuren möglichst zu erkennen. Daraus ergibt sich das folgende Schema:

6 9   8 7   1 Gautama Buddha thronend, 2 die Göttin der Erde unter Buddha, sehr zerkratzt, 3, 4 große

io   i   Dämonenfürsten, ebenfalls zerkratzt, 5 ein zu Boden Gestürzter, welcher von einem anderen aufge-

4   3   hoben wird, offenbar der überwundene Mâra, 6 eine Trommlergruppe: ein elefantenköpfiger Teufel

   5 2   trägt eine Trommel an einem Strick auf seinem Rücken, auf welche ein anderer Teufel mit Schlägeln