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0340 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 340 (Grayscale High Resolution Image)

Captions

[Figure] Fig. 665. Group at B' 2, 3. Original 1.90 m: 1.80 m.Gruppe bei B' 2, 3. Orig. 1,90 m: 1,80 m.

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doi: 10.20676/00000191
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Idyqutââbri. Khâns Palast.

sicht auf die Faltenlage der Gewänder mit häßlicher, dicker, zinnoberroter Farbe aufgetragen, offenbar von einer späteren, plumpen Hand, welche alte Ornamentik wieder herstellen wollte. Ob aber die Mißachtung der Konturen nicht schon dieser ältesten Dekoration angehörte, möchte man mit Rücksicht auf das Fürstenbild »Bericht tc Taf. XIV nicht für unmöglich halten. Sie scheint diesem Stil eigen zu sein. Vielleicht waren die Maler andere Leute, als die, welche die Komposition entworfen hatten; d. h. sie führten nur eine von einem tüchtigeren Zeichner angesetzte Pause aus. Daß auch hier etwas Ähnliches vorliegt, bewies die Tatsache, daß die schönen Figuren bei B' verso fast identisch, freilich mehr zerstört, bei B zum Vorschein kamen. Dann aber erlebte ich nach ein paar Tagen, als ich zu der Stelle zurückkehrte, eine weitere Überraschung. Die Türken hatten die Bilder heruntergeschlagen, aber unter dem herabgeschlagenen Bilde kam genau dasselbe noch einmal bei B sowohl wie B' zum Vorschein.

Bei allen Figuren waren Inschriften in uighurischer Schrift, welche z. T. Dubletten sind und später mehrmals wiederholt die Funktionen der dargestellten Personen bestimmen sollten 1). Beginnen wir mit der besterhaltenen Serie:

Fig. 665. Gruppe bei B' 2, 3. Orig. 1,90 m : 1,8o m.

B' I eine schön gezeichnete Gruppe von Musikern, Fig. 664, mit merkwürdigen Instrumenten. Im Vordergrunde ein Musiker mit einem Saiteninstrument spielend, ein anderer vor ihm mit einer wunderschönen Harfe. Beide Figuren sind kniend zu ergänzen, hinter ihnen stehen zwei Flötenbläser: einer mit Querflöte, einer mit Langflöte und an der Ecke noch ein fünfter Musiker mit dem kleinen, in Ostasien wohlbekannten Instrument, welches in Europa gewöhnlich als Laosorgel 2) bezeichnet wird. Leider ist die Röhre, welche vom Körper

des Instruments zum Munde gehen muß, auf dem Bilde vernichtet.   .

Die Kopfbedeckungen sind dieselben, welche ich oben S. 29 erwähnen konnte.

B' 2-3. Es folgt eine Gruppe von zwei Dienern, Fig. 665, mit runden schwarzen Kappen, welche mit einem langen Bandunter dasKinn gebunden sind. Vor ihnen steht ein merkwürdiger Tisch auf fünf. Füßen die Platte mit Blumen gemustert und geschweift, der vielleicht als aus Rottang geflochten zu denken ist. Darauf stehen fünf große und davor noch elf kleine Krüge 3) von merkwürdiger Form. Spuren von gelber Farbe, welche

') Ich habe diese Inschriften photographisch aufnehmen lassen, doch war das Resultat kein besonders befriedigendes, da die Beischriften sehr erloschen sind.

  1. Vgl. Smimov, Vostocnoe serebro, S. Petbg. 1909, Taf. XXXVI, 65.

  2. Vgl. Smirnov, Vostocnoe serebro, S. Petbg. 1909, Taf. XCIV, 181, 182, 183, Taf. XCV, 186 ff

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