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0218 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 218 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000191
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2 I 2   Vorberge N v. Turfan. Tal 2, 3.

Verwandt ist der Rest des Bildes auf d. and. Seite unter dem Türbogen (Fig. 473). Man sieht im Gebirge zwei Wanderer; der vordere mit großem Rucksack und großem Schirm schreitet eilig vorwärts, ein zweiter folgt ihm. In der Luft über den Bergen sieht man die Pauken des Donnergottes und zwei Zipfel seiner zerstörten Figur und über dem zweiten Wanderer stürzt ein schwerer Donnerkeil herab, vor dem dieser sich mit der aufgehobenen, in den Ärmel gewickelten R. zu schützen sucht.

Bei beiden Bildern waren Schrifttäfelchen in chinesischer Art, bei dem ersteren Bild zwei, beim zweiten nur eins.

Es ist klar, daß es sich um Gefahren der Reise handelt. Mit dem Wiedergeburtsbild gehören solche Darstellungen zu den Nebengruppen von Avalokite§varabildern. Wir können daher mit Sicherheit annehmen, daß das Kultbild der Höhle AvalokiteSvara war.

Höhle Nr. 9 wurde ebenfalls noch einmal genauer untersucht. Beim Reinigen der Bilder der vierundachzig Siddhas ergaben sich folgende Ergänzungen und Verbesserungen der im »Bericht« S. 186-170 gedru ckten Liste.

Nr. 8 spielt die Flöte, Nr. 51 hält nicht ein Schwert, sondern eine Schale, Nr. 52 neben dieser Figur sieht man die Sonne in Wolken, es handelt sich um die Festnagelung der Sonne r), Nr. 55 sitzt quer auf einem Elefanten, Nr. 66 ist von brauner, nicht grauer Hautfarbe, er hat als Begleiter einen Hund2), Nr. 93 hält in der R. einen Hammer 3), Nr. 79 deutlich ein Dhobî mit Waschbrett.

Die Rückw. enthielt die folgenden Darstellungen um die Nische der Buddhafigur A.

Auf dem Sockel der Figur (a) ist in dzrMitt! ein Dreifuß abgebildet, daneben je ein Vajra. -

* s s   Bei i und 2 rotmützige Lamas, 3 eine Wand, davor ein rotmütziger Lama, 4, 5 ein Fluß, 6 ein

e Baum und daneben ein vierarmiger, grüner Gott Santa   ein Baum und ein weißer Gott(Anta.),

a   >0 8 ein Nâga mit menschlichem Oberkörper und Schlangenunterkörper, ein Opferfeuer, to ein Stûpa.

Auf Türw. L. (die R. Türw. ist völlig zerstört) waren folgende Darstellungen:

I ein vierarmiger, blauer Gott auf weißem Stier sitzend und unter einem Baum, also Mahâkâla, 5 2 ein Nâga, 3, 3 zwei Opferfeuer übereinander, 4 ein runder Teich, 5 ein Nâga.

1

Die Opferfeuer sind seltsam stilisiert (Fig. 474) und bestehen aus hellblauen und gelben Flammen. Aus dieser Höhle sind einige Siddhadarstellungen ins Museum gelangt.

Nachträge zu den Höhlen des dritten Tales.

Höhle 3. Diese Höhle (Fig. 475) ist ziemlich unregelmäßig in ihrem Plan, besonders fällt auf, daß die Rückw. viel breiter ist als die Vorderw. Sie ist ein längliches Tonnengewölbe (2,50 m hoch), mit einem Sockel für Kultfiguren vor d. Rückw. welcher 74 cm tief, 50 cm hoch ist.

Verteilung der Bilder in der Höhle. An den Türw. sind sehr interessante Stifterbilder (offenbar Angehörige desselben Volkes, von dem ähnliche Darstellungen im Tempel Bäzäklik"(Murtuq) Anlage II, 33 usw.) vorkommen. Auf d. Türw. R. sind drei Reihen Frauen abgebildet, welche mit gefalteten Händen hintereinander gehen. Sie haben braune Ärmelkleider mit glattliegenden Ärmeln, darüber eine Art »Reformkleid« mit kurzen Ärmeln von hellbrauner Farbe mit etwas dunkleren Borten um die Ärmelränder, quer über die Brust bis zum Halsausschnitt (Fig. 476). Der Halsausschnitt ist eckig und mit derselben Borte benäht. Die Ohrschmucksachen bestehen aus lang herabhängenden Ketten aus weißen, runden Perlen. Um den Kopf ist ein weißes Band gelegt und auf dem Scheitel liegt glatt und nach der Stirn herabhängend, ein raupenartig zusammengerolltes braunes Tuch, welches nach hinten in zwei Zipfeln sich auslegt. Die Frauen tragen schwarze Schuhe. Eine Frau in der untersten Reihe trägt als Kopfputz das »Hennin« (Fig. 477) oder vielmehr sein mittelasiatisches Vorbild, oben in einen Knopf endigend, aus welchem nach vorn eine Feder herabhängt, vor den Ohren scheint sie dichte schwarze Wollsträhne zu tragen, auf welche weiße Perlen aufgereiht sind, wenn es nicht ihre Haare selbst sind.

L. v. Eing. sind die Männer abgebildet (Fig. 478), in d. ob. Reihe vier rotgekleidete Mönche mit schwarzen Stiefeln, dann in d. mittl. Reihe ein Mönch und zwei Laien mit großen Hüten und in einer Bekleidung, welche mit der der Frauen fast gleich ist. Darunter folgen vier ebensolche Männer. Über den erhaltenen drei Reihen war noch eine vierte, welche wohl Mönche darstellte; denn von einem Mönche sind noch die Füße zu sehen.

i) Der Dargestellte ist also d Baii-p`yug-rgyal der tibetischen Liste, von dem eine ähnliche Geschichte erzählt wird, wie von Pidmasambhava; vgl. T`oung-Pao,. 1896, 538 ff.

  1. Der Dargestellte ist also Kukkuri-pa der tibetischen Liste.

  2. Der Dargestellte ist also Kam-ba-ri-pa der tibetischen Liste.

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