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0321 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 321 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000191
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Höhlengruppe bei Ciggan-Köl. Läm6in.

315

I Dies ist eine Pfeilerhöhle mit einem Gang um den Pfeiler, wie in den Höhlen von Qyzyl. Die Cella hatte schöne bunte Plaketten, welche Herr von I.eCoq z. T. herausgenommen hat, und über der Tür Musikergruppen, welche ebenfalls von dem Genannten herausgenommen worden sind. In den Gängen R., L. u. hint. d. Pfeiler waren Buddhafiguren, wie in Anl. 9, Bäzäklik.

2-3 Zwei Eingänge zu einer eingestürzten Höhle.

4 Höhle ohne Pfeiler und ohne Sockel, in der Mitte des Plafonds waren Blumenstreifen; der Rest des Plafonds und die Seitenwände waren mit meditierenden Buddhas bemalt, wie in den jungen Höhlen in Bäzäklik.

5 Dies ist die größte und schönste Höhle. In der Cella waren acht Buddhapredigten dargestellt und zwar auf a und A, b und B je zwei übereinander, doch sind dieselben recht beschädigt. Von der unt. Ecke des unt. Bildes auf W. a gibt Fig. 633 einen Begriff. Die Ecke, welche durch den angehäuften Schutt erhalten geblieben ist, stellt einen im Wasser schwimmenden Nâga zu den Füßen Buddhas vor, dahinter zwei Mönche und zwei Bodhisattvas, welche zum Parivâra der Hauptfigur in der Mitte, des Buddha gehören. Die Predigt scheint die Verwandlung eines in menschlicher Gestalt vor Buddha erscheinenden Nâga in einen Schlangenleib zu bewirken r). Interessant ist, daß die Teppiche, auf denen die Buddhas sitzen, denselben weißpunktierten hellblauen Rand hatten, wie auf den Bildern der Höhle 19 beim Qumtura und auch in Qyzyl, vgl. ob. S. 20, Fig. 38 und S. 153, 155. Der Körper der Schlange war ganz mit später aufgemalten uighurischen Inschriften bedeckt, die unkenntlich geworden sind.

Auf den Wänden des Pfeilers 1, I, i ist je ein Buddha mit Bodhisattvas dargestellt, wie in Tojoq Mazar Anl. 16 oder Bäzäklik, Anl. 9. Der Plafond der Cella hat bunte Plakettenmuster mit stets wechselnden Ornamenten gehabt, jedes etwa 6o cm im Quadrat, Fig. 634. Der Stil der Höhle ist mit Anl. 6 und z. T. auch Mucilindahöhle, Tojoq Mazar identisch.

6-7 sind leere Höhlen.

Lämcin

28 —31. Dez. 1906.

Skulptierter Stein bei Lämcin.

Etwa 9 Li vom Taleingang der Schlucht von Lämcin flußaufwärts liegt auf der Außenseite der Straße ein auf zwei Seiten mit Skulpturen bedeckter Stein, welcher in der Literatur schon erwähnt worden ist. Ich besuchte ihn im Dezember 1906, untersuchte ihn und ließ ihn photographieren. Die O- u. N-Seite des Steines hat buddhistische Skulpturen in Flachrelief, außerdem eine Unmenge moderner Kritzeleien, Tierfiguren, Sterne, Svastikas und chinesischer Inschriften. Die skulptierten Seiten sind leidlich glatt, nur die 0-Seite zeigt zurücktretende Stellen des Gesteins unter dem Felde 9, bei 8' ferner zwischen 2 b und 3 b. Auf dieser Seite sind oben neun, in einer Reihe liegende tiefe Löcher, offenbar um Balken, welche die Träger eines Vordachs waren, aufzunehmen, fünf weniger tiefe darunter dienten, glaube ich, für nach oben gespreizte Holzträger des Daches als Stütze, S. 317.

Die 0-Seite des Steines ist etwa 3,80 m breit, die höchste Stelle 1,60 m hoch, die N-Seite 3,20m breit, die abgeschrägte Seite x ist 1,60 m breit, der Rest der W-Seite y nur 1,40 m breit, die nach S gewandte, sehr unregelmäßige Spitze läßt sich nicht messen.

Unter den Balkenlöchern hat der Stein eine Reihe von Reliefs z. T. in abgegrenzten, viereckigen Feldern, einige mit einem doppelten Spitzbogen darüber. Die Reihe der Darstellungen ergibt sich aus ihrer natürlichen Reihenfolge von N nach S.

I. Ein fast quadratisches Feld enthält den ausreitenden Bodhisattva (Abhini$kramana), der Reiter ist stark zerschlagen, die Aureole ist noch deutlich erhalten, vor ihm kniet eine Figur.

  1. Dies Feld ist mit einem Spitzbogen (Pipphal-Blatt) versehen und größer als 1. Ein predigender Buddha sitzend; en face gesehen, füllt die ganze Nische. Darunter sieht man flach eingeritzt drei Räder und daneben auf jeder Seite je eine kauernde Gazelle. Das Relief stellt also die Predigt von Benares vor.

  2. Dies Feld gleicht völlig 2, nur sitzt Buddha (wohl Amitâbha?) in Dhyânamudrâ, darunter bei 3 b, sieht man drei sehr flache Figuren: zwei Männer und eine Frau. Nun folgen je zwei Felder übereiander:

  3. Obere Reihe: ein stehender Buddha, über ihm L. ist eine kniende Figur erhalten,

z) Vgl. zur Sache: Schiefner, Mémoires de l'Académie Impériale des Sciences de St. Pétersbourg VIIe Sér. XXII No. 7, IV und J. Burgess, Archæolog. Survey' of W. India, No. 9 5.62 Cave'XVII, III.