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0330 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 330 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000191
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Toyoq Mazar. Mucilinda-Höhle.

ist nur, daß die Mittelfigur ein großer Buddha war, welcher auf einem stilistisch interessanten Throne saß,

Fig. 650. R. u. L. von ihm war je eine Nebenfigur (Bodhisattva?), unten kleine betende Götter.   .

Mucilinda-Höhle.

Diese noch ziemlich erhaltene Höhle ist eine interessante Probe einer Anlage, welche zwei Stilgattungen repräsentiert; denn sie ist in dem älteren Stil angelegt und in einem jüngeren repariert, und zwar so, daß an manchen Stellen die neuen Bilder und die neue Dekoration ziemlich unvermittelt an die alten Teile angerückt sind.

Die Anlage, Fig. 651, stellt im wesentlichen noch die von Qyzyl bekannte, dort verbreitetste Form dar: Freiterrasse vor d. Eing., hier wie es scheint, nur mit einer Umfassungsmauer umgeben. Wie der vordere Rand der Terrasse ursprünglich zugänglich gewesen ist, läßt sich nicht mehr erkennen, wahrscheinlich durch stegartige, nicht die ganze Breite einnehmende Treppen. Denn unter der Terrasse, welche vor d. Eing. der Anlage liegt, sind drei Mönchs- (oder Einsiedler-)zellen nebeneinander angelegt, von denen zwei jetzt von vorn zugänglich sind. Sie waren früher mit bunten Wandgemälden versehen, welche meditierende Mönche mit Göttern darstellen, welche vor ihnen erscheinen. Diese Figuren markieren sich noch unter dem weißen Verputz, welcher darüber geführt wurde. Vielleicht läßt sich daraus schließen, daß die Räumlichkeiten als Einsiedlerzellen aufgegeben und völlig verschlossen worden sind. Dann konnte vor ihnen eine Volltreppe zum B etreten der Terrasse stehen. Erst der Verfall der Stufen hat dann wohl die unteren Räume wieder freigelegt.

Hinter der Terrasse liegt die eigentliche Höhle, welche durch eine ebenso tiefe, wie breite Tür zugänglich ist. Sie besteht aus einer Cella, einem quer liegenden Tonnengewölbe, welches übrigens nicht mehr so tief ist, wie die entsprechenden Räume in den Anlagen der Umgebung von Kuba. Die Rückw. der Cella dient wieder als Nische, welche hier sehr flach ist, für das Kultbild. R. u. L. von der Nische gehen gewölbte Gänge ins Innere, um sich hinten wieder durch ein querliegendes Tonnengewölbe zu einem Umgang zu vereinigen.

Die Höhe der Eingangstür beträgt 2,5o m, Cella und Rundgang sind im Zenit des Gewölbes 3,70 m hoch.

Buddhanische in der Rückwand. In der Höhe von 60 cm beginnt in der Mitte d. Rückw. eine 2,6o m hohe, schalenförmige, flache Nische, in welcher die Buddhafigur gestanden hat. Den Rand der Nische bildet die Borte einer Vesica, welche aus vielen blattförmigen Strahlen besteht. Diese Bilder haben nicht mehr

die glatte Form, wie sie in Soröuq erscheint, sondern ihre Spitze ist leicht nach oben gekrümmt:

eine Form, welche den Totaleindruck außerordentlich verändert. Auf jedem dieser Blätter ist ein sitzender Buddha in Flachrelief, viele davon sind abgefallen. Außen am Rande dieser Borte erheben sich viele plastische Schlangenvorderkörper. Auch von diesen bunt bemalten Schlangen lagen viele im Schutt umher. Es geht daraus hervor, daß die Buddhafigur hier Gautama Buddha, überschattet vom Schlangenkönig Mucilinda war.

Vor der Figur war noch ein etwa 20 cm hoher Fußschemel, tief 38 cm, dessen Breite aber, da die Enden zerschottert sind, unsicher ist.

Als Nebenfiguren waren R. u. L. neb. die Buddhafig. fast nackte nur mit Lendentuch und schmalem Shâl bekleidete Bodhisattvas auf d. Rückw. gemalt, darüber je eine fliegende Gottheit, unten kleinere, jetzt undeutliche Figuren. Über der Nische und der ganzen Rückw. war ein Streifen von stehenden Buddhas und Bodhisattvas, go cm hoch.

Bemalung der Cella. Seitenwand R. v. Eing. (A). Bis in den Bogen (Lünette) reichen sieben Bilder, welche Buddhapredigten darstellen, angeordnet nach dem beigegebenen Schema. Das in der Lünette be

findliche Bild (i) ist zerstört, die unten folgenden, paarigen (2-7) sind je i m breit, 67 cm hoch. Darunter befindet sich bis zum Mittelfeld der äußeren Gangwand (A') ein 43 cm hoher Streifen

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A 2 S mit einer Buddhalegende (Buddhahalâhala usw.). Dieses merkwürdige Bild ist jetzt im Museum.

F s Daneben war viel ausgeschnitten. Darunter wiederum ein 21 cm hoher Streifen mit Lotusornas 7 menten in weißgetupften schwarzen Ringen, Fig. 652, abgeschlossen durch ein Kettenmuster, ganz

unten als Sockel des Ganzen das wohlbekannte Muster der »liegenden Schindeln<c (Mauermuster) mit von oben gesehener, oberer Reihe.

Schemata der Bilder A, iq.

Die Komposition ist im allgemeinen dieselbe, wie in Qyzyl: Buddha, fast ganz en face gesehen, auf einem viereckigen Throne sitzend, umgeben von einem mehrreihigen Parivâra, dessen Hauptpersonen in der

ersten Reihe sitzen.   .   .