National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0306 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 306 (Grayscale High Resolution Image)

Captions

[Figure] t Side wall a.Seitenwand a.
[Figure] b Side wall A.Seitenwand A.

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000191
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

300   Tempel Bäzäklik (Murtuq). Höhle 40.

sie gehören mit zum Parivâra d. Rückw., so daß also auch hier, wie sonst (H. 39 usw.) die Nâgarâjas paarig stehen, hier je einer auf der Rückw., je einer auf der Seitenw.

Seitenwände a, A. Die Seitenwände haben je in der Mitte ein großes Bild, welches, 1,93 m breit, die ganze Fläche vom Sockelornament (40 cm hoch) bis zum Beginn des Gewölbes ausfüllt. Auf Seitenw. a sind die Ränder (außen) dieses Mittelbildes zerstört, auf Seitenw. A ist wenigstens so viel erhalten, daß man Maße und Sujets erkennen kann. Es ergibt sich, daß hier das Mittelbild auf der Seitenw. nach der Türw.. zu durch einen 78 cm breiten Streifen begrenzt war, welcher wieder von oben nach unten in zwei gleich breite Streifen geteilt war, deren jeder sieben übereinander stehende, 26 cm hohe, kleine Bilder enthielt. Man hat also die zwei Streifen von Seitenbildern, welche zum Hauptbild in der Mitte gehören, hier nebeneinander gelegt, weil der Streifen an der Rückw. durch die Nâgarâjareihe, welche auf d. Rückw. nicht mehr Platz hatte und doch wohl wesentlich zum Rückwandbild gehörte, besetzt war. Ich halte diese Feststellung von Translokationen zu festen Kompositionen gehöriger Teile für wichtig, da sie mehr als einmal zur Erkenntnis des Ganzen beitragen und manches Mißverständnis erklären mögen. Vor allem geht aus der Sache hervor, daß es völlig sinnlos ist, einzelne Bildchen dieser Art ohne Erkenntnis der Disposition des Ganzen auszuschneiden; das einzelne Bildchen wird nahezu wertlos und die Erforschung des Ganzen erschwert.

Die vierzehn Bildchen, welche neben dem Hauptbild auf Seitenw. A noch erkennbar sind, sind in ihrem ob. Teile zerstört, nur das sechste und siebente Bildchen der beiden Reihen ist dadurch erhalten worden, daß ein Teil der Türwand schon früh davor hingestürzt ist.

Schema der Hauptbilder der Seitenwände a, A.

Seitenwand a. 1 2 3 4 5 Buddhas, lehrend auf Glückswolken sitzend, der Rückw. zugewendet; 2 hat Svastika auf der Brust; 6 Gottheit

_      auf einem Tiere reitend, umgeben von vier stehenden Göttern, nach den

7erhaltenen Resten zweifellos Samantabhadra auf seinem Elefanten; 7 7' zwei stehende Buddhas, predigend, die Nebenfiguren 7 ab c gehören zu 7',

1/ d   t/   a einBhik§u mit Svastika am Hals, b c Bodhisattvaköpfe; de f g h gehören zu
7, d Bodhisattva mit gefalteten Händen, e Bodhisattva mit Schale, Í Bhiksu,

a ~O   g behelmter Kopf, h Kopf eines unbärtigen, pausbackigen Gottes; 8 acht

Bodhisattvaköpfe hinter schmalen Streifen auftauchend, dazwischen sieht man Bahnen mit Gras. Die Köpfe tauchen so auf, daß einer ganz, ein anderer nur bis zur Nase, ein anderer bis zur Mitte der Nase sichtbar ist; g predigender, sitzender Bodhisattva, vor ihm ein Altar mit drei Opferge-

  •                     fäßen; a—h um ihn herum sitzen auf jeder Seite je vier betende Bodhisattvas;

10 predigender, sitzender Buddha, R. u. L. von ihm je fünf Mönche, vor ihm von rückw. gesehen ein kniender. Mönch;

11 war offenbar mit w identisch, 12 mit 9, obwohl die Einzelheiten zerstört sind.

Unter diesem Mittelbild läuft ein 27 cm hoher Streifen hin, welcher die folgenden Figuren enthält.

? 1 2 3 4 5

I eine Stadt oder größerer Häuserkomplex, im Hofe Teufel, die Häuser brennen, ein Kind flieht durchs Tor, vor dem eine Figur steht; 2 drei mächtige Reisewagen, ihr Gespann besteht hier aus Ochsen; 3 acht Kinder, teils betend, stehend, zwei kniend ; 4 Göttin mit sieben Personen im Gefolge, den Kindern entgegengehend ; 5 Gebirgslandschaft. Vgl. zur Sache »Bericht« S. 69 / 70.

Der Gedanke liegt nahe, daß eine Replik dieses Bildes zur Übertragung der Geschichte von den »Siebenschläfern«

bzw. ihrer Flucht aus der Stadt des »Dakianus« mitgewirkt hat.

Seitenwand A. Mittelbild. t 2 3 4 5 Buddhas, lehrend auf Glückswolken sitzend, der Rückw. zugewendet; ob 2 Svastika auf der Brust hat, ist nicht auszumachen; 6 Bodhisattva auf einem Löwen (Tiger?) reitend: Mafijutrt; 7 7' zwei stehende, predigende Buddhas, die Nebenfiguren a b c d e gehören zu 7', f g h i zu 7; a b betende Bodhisattvas a d Bodhisattvaköpfe, e Kopf eines bärtigen Gottes, f g betende Bodhisattvas, h Bodhisattva-kopf, i Kopf eines Mönches; 8 sieben Bodhisattvaköpfe hinter schmalen Streifen auftauchend, dazwischen sieht man Gras; 9 zerstört; to predigender, sitzender Buddha, R. drei Bodhisattvas, ein Mönch, alle afijali; L. fünf Bodhisattvas, ein Mönch; I t = to, R. fünf Mönche, L. neun Mönche, afijali; 12 Bodhisattva, hält die Hände übers Kreuz vor der Brust, R. vier Bodhisattvas, afijali, L. sechs, unmittelbar vor 12 sitzt ein Gott von rückwärts gesehen.

~   ~ ~~ -► ~

\ b / 5 4 3 Z 7

gh

8

Seitenwand a.

a

Seitenwand A.