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0220 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 220 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000191
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214   Vorberge N y. Turfan. Tal 3.

Auf d. Seitenw. R. u. L. ist ein an d. Türw. anstoßender schmaler Streifen abgetrennt. Dieser Streifen war in 39 cm breite, 35 cm hohe Felder abgeteilt. Unten sind auf beiden Seiten je zwei erhalten. Es sind dort je zwei Drag-gsed in Kampfdarstellung dargestellt, und zwar in rein lamaistischem Stil. Alle vier Figuren sind nur zweiarmig. Die Attribute sind bei allen undeutlich, nur ist zu erkennen, daß der untere auf W. L. einen Donnerkeil hält. Seine Körperfarbe war blau. Darüber waren, wie die Reste zeigen, andere Götter sitzend dargestellt.

Die Seitenw. hatten ein großes Mittelbild, um welches kleinere, viereckige Bilder gruppiert waren, vgl. d. unt. folg. Schema. Auf den Wandflächen d. Seitenw. über dem Sockel vor d. Rückw. stand je ein betender Mönch, auf W. L. also R. v. d. zerstörten Buddhastatue ist noch über den Mönch eine sitzende, vierhändige, weiße Gottheit gemalt.

Bildschema der Seitenw. R.

A großes Mittelbild, 2,15 m br., 1 m h.: Buddha auf dem Thron sitzend, R. und L. davon ein betender, stehender Bodhisattva in reichem Goldschmuck, an den Seiten kleine Dämonen, welche mit Hellebarden auf Buddha eindringen,

bei x unt. ein Dämon, welcher mit einem (persischen) Bogen schießt. Die Buddha-   9 I 8   A

figur ist zerstört, zw. dem betenden Bodhisattva und den Lotusblättern des großen    fehlen

Thrones sieht man einen kleinen Dämon. Unmittelbar vor Buddha stehen drei   7 16 x   Y

kleine, weiße Figuren: drei Tänzer und ein kniender vierter, der hinter drei Trom-   5 I   4 I   1   1   1 3 2 I I

mein hockt. Auf d. and. Seite des Bildes bei y sind drei kleine kniende Figuren   fehlt   fehlen drei

dargestellt, scheinbar von Buddha abgewendet; es sind die von Buddha besiegten Tänzer, deren Gesichter greisenhaft geworden sind. Es handelt sich also bei dem Bilde um eine interessante Variante der Mâra-Attacke auf Buddha.

Die kleinen Nebenbilder, welche das Hauptbild umgeben, sind der Reihe nach die folgenden: 1. der Bodhisattva verläßt sein Haus zu Pferde, kleine Dämonen stützen die Füße des Pferdes Kaiithaka; 2. Abschied des Bodhisattva vom Pferde Kaiithaka; 3. der Bodhisattva schert sein Haar mit dem Schwerte; zw. 3 u. 4 sind drei Bildchen zerstört; 4. Buddha predigend, der Rest zerstört; 5. Buddha, stehend, einem Nâga predigend; 6. Buddha vom Nâgarâja Mucilinda beschützt, predigt zwei Nâgas; 7. Buddha, thronend und predigend; vor ihm zwei Mönche; B. Buddha, auf einem Felsen sitzend, predigt zwei Brâhmanas; 9. der Affe Hanumân bringt Buddha eine Honigwabe. Die übrigen Bilder sind zerstört. Diese Bildchen, welche nichts besonders Merkwürdiges enthielten, haben große Ähnlichkeit mit den Resten auf d. Ostw. des jungen Tempelchens Z in Idyqutsähri, vgl. »Bericht« S. 53.

Die Darstellungen dieser Wand boten also als Hauptbild den Angriff der Dämonen Mâras auf Buddha, umgeben von einer Buddhalegende in kleinen Einzelbildchen.

Die gegenüberstehende Wand war, was ihre Bemalung betrifft, ähnlich angeordnet. Erhalten ist nur der unt. Teil.

a das Mittelbild stellte einen Teich dar mit reich verziertem Beckenrand in stark tibetisierendem Stil; im Teich tauchen Lotusblumen auf, aus denen Kinder und Buddhas hervorwachsen, der ob. Teil des Bildes ist zerstört. Die kleinen

7   6   a   I3   

'enden Buddha vor, neben dem R. u. L. ein Bodhisattva sitzt, der Bodhisattva, R. vom

5 4   2 I   Buddha, ist von dunkler Hautfarbe; 2 ein weißer Lotus; 3 der unt. Teil eines roten Lotus;

4 ein Cintâmani Fig. 479; 5 ein betender gepanzerter Gott; 6 Tempeldach mit Wolken darüber; 7 Wasserwellen mit Blumen und Wolken. Die Gemälde dieser Wand stellten also Amitâbha in Sukh âvatî vor, umgeben von emblematischen

Bildern').   .

Die Bemalung des Gewölbes ist völlig zerstört, vielleicht war es mit Buddhas bemalt.

An d. Rückw. sind noch drei Vesicas und Nimben in tibetischem Stil zu erkennen. Die mittlere Vesica war überragt von einem en face gesehenen Garuda mit Schlangen, darunter zwei gehörnte Makaras, über den Makaras zwei schwebende Götter.

Davor haben drei Lehmstatuen gestanden. Trümmer davon wurden im Schutt gefunden. Der Schmuck dieser Figuren war reich mit Gold belegt.

Höhle 4. Höhle 4 ist in d. Anl. der vor. Höhle ähnlich. Nur ist hinter dem Kultbild vor d. Riickw. noch eine fast quadratische, ganz leere Kammer, welche durch eine Tür in der Rückw. jetzt zugänglich ist. Außerdem liegt eine von Seitenw. R. aus zugängliche kleine Kammer neben der Höhle.

Gemälde der Höhle. In der Türlaibung war je eine stehende, langbekleidete Figur mit schwarzen Schuhen, in beiden Fällen ist der obere Teil zerstört.

Auf d. inn. Türw. ist nur R. die Bemalung noch erhalten. Es waren da drei Reihen von Frauen in einem Kostüm, welches den Frauenfiguren in H. 3 sehr ähnelte, nur hielten die Frauen je eine irisartige Blume vor die Brust. Jede Figur war von der ihr folgenden durch ein Blumenmuster getrennt. Keine von den erhaltenen

1) Vgl. Berglehne 3 (Anl. 3) bei Murtuq, Tempelchen G.

Bildchen, welche erhalten sind, tragen die folgenden Darstellungen: i stellt einen meditie-