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0298 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
Ancient Buddhist Temples in Chinese Turkistan : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / Page 298 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000191
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292   Tempel Bäzäklik (Murtuq). Höhle 35. Höhle 36.

gehabt: das Hauptidol auf einem Sockel vor d. Rückw., zwei Nebenfiguren in flachen Nischen mit vorliegenden Gesimsen auf d. Seitenw. Der geringe Raum, welcher neben den Kultfiguren, beziehungsweise deren Nischen auf den Wänden noch zur Bemalung zur Verfügung stand, ist mit den Parivâras der Kultfiguren ausgefüllt.

Bemerkenswert in der Ausstattung ist, offenbar durch den geringen Raum bedingt, die innige Verbindung zwischen Malerei und dem Reliefausputz: eine Erscheinung, welche ja auch in den großen Höhlen stets vorkommt, aber hier bei den kleinen Maßverhältnissen sofort auffällt.

Rückwand der Höhle. Vor d. Rückw. steht ein 80 cm hoher Sockel für die Kultfigur, welcher aus Bergkuppenrelief besteht. Oben, wo die Figur saß, mißt dieser Bergsockel 79 cm Breite, 4o cm Tiefe. Zwischen den einzelnen Kuppen ist je ein kleiner, betender oder meditierender Mönch (Lehmfigürchen) hineingesetzt. Das Bergrelief reicht bis zur Decke der 2,64 m hohen Höhle. Die Kultfigur ist wohl Avalokite§vara gewesen.

Seitenwand b. In der Nische saß eine Kultfigur, 1,03m hoch. Vor der schalenförmigen Nische, Fig. 599 b, war ein flaches Postament, nur aus Gesimsen bestehend, oben 85 cm breit. Der Raum vom Rand des Gesimses bis zur Rückw. der Nische betrug 30 cm, das Gesims tritt nur I cm vor die Wand. Die Höhe des Gesimspostaments beträgt 62 cm, Fig. 599 d.

Die Kultfigur (Avalokite§vara oder eine andere Form Padmapânis) läßt den R. Fuß herabhängen.

Im Mittelfeld des Gesimssockels ist eine 27 cm breite uighurische Inschrift, neben dieser Inschrift L. ein Lokapâla mit einem kleinen Tempelchen in der R., einem Tri§ûla in der L., R. von der Inschrift ein anderer Lokapâla, welcher in der R. eine Keule, in der L. ein Juwel hält.

Auf der Wand daneben erscheinen als Parivâra des Bodhisattva in der Nische nach dem beigegebenen Schema die folgenden Figuren: 3 ein sitzender Bodhisattva, welcher so sitzt, daß seine gemalte L. auf einen Stuckberg der Rückw. C aufgetragen ist ! er ist in trauernder Haltung, also ebenfalls eine Form des Padmapâni;

4 ein sitzender, vielköpfiger Padmapâni, Fig. 600; 5 ein sechsarmiger Padmapâni, seine R. Seite ist zerstört, in der L. ersten Hand ist das Attribut unkenntlich, in der zweiten hält er ein Juwel, in der dritten ein Buch? Darüber bei 6 folgende Gruppe kleiner Figuren: die Ecke ist weggestoßen, dann folgt ein Mann, welcher vor einem stehenden Mann kniet, dahinter steht eine Hütte und weiterhin flieht ein Mann vor einem Löwen. 7 sitzender Bodhisattva (eine Form Padmapânis), welcher mit der R. ein Cintâmani hält. 8 Maíiju$rî mit Parivâra; der Bodhisattva reitet auf einem Löwen nach der Rückw. zu.

Seitenwand B. Die Dekoration — Nische, Fig. 599 c, mit vorgesetztem Gesimspostament, Fig. 599 d — gleicht der von Seitenw. b. In der Nische saß eine Buddhafigur. Die Inschrift in der Mitte des Sockels ist nur Io cm breit (2), R. v. d. Inschr. zwei Stifter (Uighuren), L. ein bärtiger Mann, ein Jüngling, ein Knabe. Auf der Wand daneben: 3 ein Brâhmana in einer Laubhütte, darunter eine Frau eine Kuh melkend, ferner zwei Frauen mit Milchschalen, 4 ein Brâhmana in einer Laubhütte, eine Frau mit Milchschale; 5 ein Brâhmana, zwei Frauen mit Milchschalen, 7 dem Buddha zugewendet zwei Frauen mit Schalen; Sujâtâs Milchspende?

6 Samantabhadra auf dem Elefanten sitzend, der Rückw. zugewendet, mit Parivâra.

Das Gewölbe ist auf jeder Seite mit je zwei Reihen meditierender Buddhas bemalt, deren Scheitel im Zenit sich treffen, es sind sieben in der Reihe, jeder ist 20 cm breit, 30 cm hoch. Darunter läuft eine I I cm hohe Festonborte.

Höhle 36.

Kleine Höhle, Fig. 601, S. 290, welche nichts Besonderes bietet, sie enthält Varianten von oben beschriebenen Anlagen.

Rückwand. Vor der Rückwand saß eine Buddhafigur, Fig. 6oI b, mit einer Aureole in Form eines Lotusblumenblattes. Diese Figur umgaben die folgenden, auf d. Rückw. gemalten Darstellungen: I ein alter knie-ender Bhiksu, eine nach rückw. blickende Devatâ mit gefalteten Händen, 3 ein junger Arhat, 4 ein Bhiksu,

5 ein böser Gott, 6 12, zwei fliegende, Glocken läutende Teufel, 7 kniender Bodhisattva, eine kelchförmige Schale haltend, 8 g zwei Arhats, To ein Bodhisattva, I I Vajrapâni. Die Flammen über den Schultern der Arhats haben verschiedene Form und Farbe. Bei x x je ein kniender Hirsch. Es handelt sich also um die Darstellung der Predigt von Benares.

Seitenwände b, B. Auf d. Seitenw. waren je zwei Pranidhis dargestellt, jede 1,05 m breit, 1,40 m hoch. Darüber lief ein weißer Streifen mit einer zerstörten Brâhmîinschrift. Die Bilder auf W. b sind zerstört, auf B ist folgendes erhalten: