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0017 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 17 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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EINLEITUNG.

5

Peking, das im März 1897 erreicht wurde — führte ich die Aufnahmen aus, die der von Hassenstein ausgearbeiteten großen Karte im Maßstab 1 :1 000 000 zugrunde liegen; diese Karte ist in Petermanns Mitteilungen, Ergänzungsband XXVIII, veröffentlicht, begleitet von einem erklärenden Text Hassensteins I. Seine Darstellung enthält hauptsächlich eine kritische Erörterung des ganzen damals vorhandenen Kartenmaterials, das er bei der Ausarbeitung der Karte benutzt hat, z. T. auch eine Beschreibung der auf der Reise gezeichneten Feldblätter, die ich ihm überlassen hatte. Dagegen fehlt in seinem Aufsatz die Beschreibung der eigentlichen Feldarbeit, die niemand anders als ich selbst liefern konnte. Es ist dieser Teil, die Sammlung des Materials oder die Routenaufnahme selbst, die hier beschrieben werden soll. Das Originalmaterial aus Pamir, das aus den Sommern 1894 und 1895 stammt, ist von Hassenstein nie bearbeitet worden. Erst im Jahre 19 2 0 habe ich es für wünschenswert erachtet, auch dieses Material zu veröffentlichen; in wesentlichen Teilen besitzt es den Wert der Neuheit und ist geeignet, Licht über die Reisen der alten chinesischen Pilger durch Pamir zu verbreiten, die in Vol. VIII meines Werkes „Southern Tibet" behandelt sind. Das Resultat ist in zwei Blättern im Maßstab 1 : 500000 niedergelegt, die von Oberst H. BYSTRÖM ausgeführt sind und in dem Atlas zu „Southern Tibet" veröffentlicht wurden.

Auf der folgenden Reise, 1899-1902, bediente ich mich derselben Aufnahmemethode. Dasselbe war der Fall auf der an dieser Stelle zu behandelnden Reise durch Ostpersien, vom 1. Januar bis 14. Mai 1906, und auch während der über zwei Jahre dauernden Reise in Tibet 1906-1908.

Nicht eine einzige Lücke unterbricht eine dieser Reisen. Die Kartenarbeit war mir ein ebenso notwendiges Bedürfnis wie die Nahrungsaufnahme und der Schlaf. Vielleicht war es gerade diese täglich wiederkehrende Arbeit, die mir eine Beschreibung in Worten als überflüssig erscheinen ließ. Andere topographische Aufzeichnungen als solche, die sich direkt an die Route und die Kartenblätter anschlossen, sind darum nie niedergeschrieben worden. Auf diesen Mangel richtete Professor Rosén meine Aufmerksamkeit; ihm soll jetzt abgeholfen werden. Ich folge Roséns Rat mit Vergnügen und werde im folgenden versuchen, die Unterlage zu geben, die für die Würdigung meiner kartographischen Arbeiten erforderlich ist — alles in der Hoffnung, damit sowohl kommenden Forschern in den von mir bereisten Gegenden zu dienen als auch andern Geographen, die meine Karten benutzen und zu Rate ziehen wollen. Der Umstand, daß ich auf meinen Reisen keine Aufzeichnungen über die Arbeitsweise gemacht habe, spielt keine Rolle. Eine Arbeit, die man viele Jahre täglich betrieben hat, kann man nicht vergessen. Außerdem sind ja die Originalkartenblätter vorhanden; auf ihnen finden sich alle die zahlenmäßigen Beobachtungen und topographischen Geländezeichnungen, die das Gerüst und die Grundlage für alle von mir herausgegebenen Karten bilden.

I Begleitworte zu den Karten. Von Dr. BR. HASSENSTEIN, a. a. O., S. 378 ff.