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0416 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 416 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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346   ZUR BEDEUTUNG DER PERSISCHEN NAMEN.

Tschaltasijun, vielleicht von tschal ,Höhle, Ravine' und tazijan, Plur. von fazi ,Araber', also ,Araberhöhle.

Tschalûsan von Tschalûs mit dem Suffix -an, also ,das Gebiet des Tschålûsstroms`. Tschar ,vier', vgl. tschahar, tschehar; Tschar bagh ,die vier Gärten` I ; Tschar deh ,die vier Dörfer` (I, 42, 43, 91).

Tscharchab ,Wasserrad, Wasserstrudel'.

Tschauk tschah, wahrscheinlich ,Lerchenbrunnen` von tschekavek, tschavek ,Lerche'.

Tschauschli vom türk. tschavusch, tschausch ,Herold` mit dem Suffix -li, -lu. In der modernen osmanischen Sprache entspricht tschavusch unserm ,Unteroffizier, Feldwebel', da aber der Wiedehopf auf türkisch tschavusch kuschu, wörtlich ,Heroldsvogel` heißt, etwa als vermeintlicher Vorbote von Krieg und Teuerung, wird tschauschli, tschauschlu im Sinne von ,reich an Wiedehopfen`, ,Wiedehopfau` aufzufassen sein.

Tschehar ,vier`; Tschelzar bagh ,die vier Gärten` "; Tschehar burdsch ,die vier Türme`; Tschehar burdschek ,die vier Turmlein`; Tschehar deh ,die vier Dörfer'; Tschehar gumbes(z) ,die vier Kuppeln`; Tschelaar kischlak ,die vier Winterweidestellen'; Tschehar rah ,die vier Wege`.

Tschekô, wahrscheinlich ,Lerchenwasser` von tscheka und ab (I, 76).

Tschel, nach HOUTUM-SCHINDLER XIV, 82 „aus Holz, Stroh und Steinen gebauter Damm".

Tschemburun ,krumme Nase vom türk. lurun ,Nase, auch ,Vorgebirge, Landspitze. Tschemen ,Weide, Aue, Rasen'; Tschemen-i-kaljusch ,von Graben durchschnittenes Feld`.

Tschemenabad siehe abäd.

Tscherkisli ,von Tscherkessen bewohnt', von tscherkis ,Tscherkesse mit dem türk. Suffixe -li.

Tscheschme ,Quelle; Tscheschme[-i Jab-i-liaus(z) ,die Quelle des Wassers der Zisterne (I, 4o); Tscheschme-i-arsuvan(z) ,die ersehnte Quelle; Tscheschme-i-asijab ,die Mühlenquelle`; Tscheschme-i-bulbul ,die Nachtigallenquelle; Tscheschme-i-deh[-i J seif ,die Quelle des Dorfes Seifs' vom arab. seif, eigentlich ,Schwert`, dann auch in zusammengesetzten Namen wie Seifu-d-An ‚Schwert der Religion' gebraucht (I, 64); Tscheschme[-i Jdehin-i-Burak 2 ,die Quelle der Biestmilch der Bura '; Tscheschme[-i Jgesi(z) ,die Tamariskenquelle (I, 22, 3 I); Tscheschme-i-gesa(z) ebenso (I, 55); Tscheschme-i-gilas ,die Kirschenquelle; Tscheschme[ i Jgul ,die Rosenquelle (I, 4) ; Tscheschme-i-kafûr ,die Kafizrquelle von kafr (sanskr. karpsra), eigentlich ,Kampher', dann aber Namen einer Quelle im Paradiese und

t Vgl. Enzykl. I, 584: „Cahar-bagh heißt ein durch zwei sich kreuzende Alleen in vier Teile geteilter Garten."

2 Über Burak siehe oben Tschah-i-Burak, s. v. Tschah.