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0469 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 469 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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V. NIEDERMAYERS REISEN.   399

is therefore reasonable ground for the working hypothesis that Sistan, and presumably the Iran basin, has passed through at least ten fluvial epochs during the Quaternary era. The number of these epochs is surprising and adds interest to the question of their relation to the glacial epochs of other countries."

Von der Abhandlung Huntingtons kann gesagt werden, daß dieser Geologe die genauesten Arbeiten in Ostpersien ausgeführt hat. Er gibt eine ausführliche Profilaufnahme der Bodenablagerungen Seistans und ist imstande, an ihnen nachzuweisen, daß Seistan wirklich ein großes ausgetrocknetes Wasserbecken ist. Seine Resultate gehen also in der Richtung Blanfords, aber dieser Autor gibt seine Meinung als eine lose gegründete Hypothese. Das langdauernde aride Klima kennt er nicht und auch nicht die Einwirkungen der Eiszeiten. Er spricht von einer plötzlichen Klimaänderung. die vor ungefähr 2000 Jahren eingetreten sei.

Die obenerwähnte Abhandlung V. NIEDERMAYERS ist die wissenschaftliche Zusammenfassung zweier Reisen, eine in den Jahren 1912— I9I4 und „eine in den Kriegsjahren 19 15 --- I g 16 ausgeführte zweimalige Durchquerung Persiens und Afghanistans".

Niedermayer gibt erst eine allgemeine Übersicht der geologischen Geschichte und der Topographie, Hydrographie, des Klimas usw. Persiens, dazu eine ausführliche Zusammenstellung der Literatur (a. a. O., S. 9). Besonders die Abteilung über das Klima ist von großem Interesse. In einem spätem Kapitel behandelt er die „Bodenformen der Senken" und hebt hier eine vermutete vorherige große Ausdehnung der Lößsedimente hervor. „An der ehemaligen Ausfüllung der großen Iranischen Senken mit Löß ist nicht zu zweifeln. Reste dieses Lößes (Flankenlehm) sind auch hier an den Nordhängen der Becken erhalten, während die anderen den Nordwinden ausgesetzten Seiten frei zu sein scheinen. Hedin hat festgestellt, daß Turut am Nordrand der großen Kevir auf einer solchen Lößterrasse aufgebaut ist. Turut liegt etwa I oo m über dem von Hedin gemessenen tiefsten Teil der heutigen Kevir." Von dem Kevirboden gibt er folgende Darstellung: „Die Zusammensetzung des Sumpfbodens aus klastischem und chemischem Material ist je nach der Höhenlage eine verschiedene. Seine braunschwarze bis gelbbraune Farbe rührt von verschiedenem Gehalt an zersetzter organischer Substanz und mineralischen Bestandteilen (Kalk, Tonerde, Quarzsand usw.) her. Der ganze Boden ist stark mit Salz getränkt, das allenthalben ausblüht. Diese Salze stammen vor allem aus den tertiären Sedimenten der umliegenden Gebirge."

Niedermayer zitiert dann eine von Hedin angeführte Angabe der Zusammensetzung eines graugelben Tons der Kevir I : Sand (?) 50°10, kohlensaurer Kalk 16,7°10, Eisenoxyd 6, I °' Kochsalz 5,3°/0, schwefelsaures Natron 2,5°!0, Tonerde 2, 1010. Seine

' Die große persische Salzze'iiste und ihre Umgebung. Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik. Nov. 1892.