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0473 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 473 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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STAHL, HANDBUCH DER REGIONALEN GEOLOGIE.   403

fließenden Gewässer eine außerordentlich starke Erosion verursachten, wie auch diese Gewässer nicht zum wenigsten dazu beigetragen haben, die tiefen Mulden zwischen den Gebirgen auszufüllen. Erst die jüngere Diluvialzeit brachte die dann im vorhergehenden Abschnitt betonte Ausbildung der Kevir- oder Salzsümpfe und die Lößbildung.

„Man kann kaum voraussetzen, daß sich seit der Diluvialzeit das Klima in Persien wesentlich geändert haben könnte. Die feuchten Nordwinde erreichen nur während einiger Wintermonate das Hochland, wogegen im Sommer der trockene, heiße Landwind vorherrscht und keine Niederschläge ermöglicht.

„Die Abtragung der Gebirge durch die Gebirgsflüsse und Bäche geht unaufhaltsam vorwärts, und das Schottermaterial wird deltaartig am Austritt der Flüsse und Bäche aus den Bergen in der Niederung angehäuft. Die periodisch sehr intensiven Regengüsse bringen das feine Material bis in die tiefsten Depressionen, und der Wind fegt die einzelnen Sandkörner zu Dünen zusammen. Die große Sonnenhitze und Trockenheit der Luft läßt das Wasser der Salzsümpfe immer mehr verdunsten, so daß sie schließlich, wie einst der miozäne Meeresboden, vollkommen zur Sandwüste oder Lößsteppe werden müssen, und das um so schneller, je mehr das von den Gebirgen fließende Wasser zu kulturellen Zwecken Verwendung finden wird."

Man bemerkt, daß Stahl die Auffassung hat, daß die heutigen Wüstengebiete schon in der Miozänzeit als Wüsten ausgebildet waren und daß ihre Boden vor der Wüstenbildung von großen Binnenmeeren bedeckt waren. Diese Anschauung erinnert an die Blanfords; es ist aber zu bemerken, daß Stahl die Austrocknung ins spätere Miozän verlegt, während Blanford vermutet, daß diese Erscheinung erst in frühhistorischer Zeit eingetreten sei. — Stahl betont die notwendige Einwirkung der Eiszeit, die ein sehr feuchtes Klima bedingte und die wesentlich dazu beigetragen habe, die tiefen Mulden zwischen den Gebirgen auszufüllen. Erst in der jüngern Diluvialzeit wurden die Wüsten und Salzsümpfe in ihrer Gestalt ausgebildet, und damit beginnt die Lößbildung. — Für den Kevirlehm nimmt Stahl sowohl subaërischen wie fluviatilen Ursprung an; zu erinnern ist dabei an die Auffassung Blanfords, der in dem Lehm wirkliche Sedimente sah, während Tietze ihn als äolische Sedimente erklärte.

In mehreren geographischen Abhandlungen und Reiseberichten kommen hier und da kürzere Mitteilungen vor, die nicht geringes geologisches Interesse darbieten. Sie zu nennen und anzuführen würde einen zu großen Raum einnehmen. Zu nennen ist jedoch Mc Mahons Recent Survey and Explorations in Sistani und die populäre Schilderung der Routenaufnahme Hedins.2 In dieser gibt Dr. Hedin eine Übersicht über die Reisen in der Kevir, in der mehrere Stellen von geologischem Interesse sind.

I Geograph. Journal. London 1906.

2 SVEN HEDIN, Zu Land nach Indien, z Bände, Leipzig 1910.