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0681 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 681 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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DIE KEVIRE ODER DEPRESSIONSGEBIETE.   529

von denen die niedrigste deutlich den Hochwasserstand des Sees bezeichnete. Oberhalb dieser Terrassen fanden sich noch andere weniger deutliche. Der steile Abfall des Schuttkegels gegen den See bei Haus (Lager XLII, Pl. 6, Bd. I) begünstigt offenbar die Bildung von Terrassen.

Die ganze Wüste ist von großen Terrassen umgeben. Nördlich von Haus-i-seh farsach wurden solche in ungefähr 66o m Meereshöhe beobachtet. Die Route verläuft auf dem ganzen Weg im Osten der Wüste auf einer Terrasse.

Am Südrand trifft der Weg das interessante Flußbett Kal - i -Taraschah, das wertvolle Aufschlüsse über Persiens Klimaproblem gibt. In der Nähe der Wüste ist es nur eine kleine Furche, I m tief und 5 m breit, weiter nach Süden zu erweitert es sich zu einem 20 m breiten Flußbett, das allmählich in ein 5o m weites Flußtal übergeht, dessen östliches Ufer drei markant ausgebildete Flußterrassen aufweist. Die letzteren sind in wechsellagernden gelben Ton und Sand eingeschnitten. Nach Süden folgt in dem aufsteigenden Tal dann Sand, darauf Gesteinsschutt und schließlich wird Kal-i-Taraschah zu einer Felsenrinne, die in Kreide-Eozän-Ablagerungen eingeschnitten ist.

Es ist nicht zu bezweifeln, daß dieser Fluß früher ein größerer Wasserlauf gewesen sein muß und daß seine jetzige unbedeutende Rinne am Wüstenrand zu dem alten Lauf nach Eintrocknung eines größeren Wüstensees hinzuaddiert werden muß. Die deutlichen Flußterrassen bezeichnen möglicherweise zwei verschiedene Erosionsepochen. Die wechselnden Ablagerungen von Sand und gelbem Ton sind ein unbedingter Beweis für die wechselnde Ausdehnung des ausgetrockneten Wüstensees. Die Sandabsätze entsprechen Eintrocknung mit gleichzeitiger Bildung äolischer Ablagerungen; der Ton ist See- oder Kevirsediment. Höher flußaufwärts fällt der Ton schräg ein.

Die Seistandepression.

Dieses Gebiet ist einige Jahre vor Hedins Forschungsreise von dem obengenannten amerikanischen Geologen Huntington untersucht worden, der später eine Beschreibung davon herausgab. Auf seiner Reise kannte Hedin diese Untersuchungen nicht, eine Tatsache, die um so interessanter ist, als sein Beitrag zu dem Seistanproblem vollkommen mit dem Huntingtons übereinstimmt.

Von Bendan geht ein Fluß nach dem großen flachen Wüstensee Hamun, der eine große, aber wechselnde Fläche einnimmt. Im Flußbett beobachtet man zwei gut kenntliche Terrassen. Sie gehen bei Birindsch in zwei ebenfalls deutlich eingeschnittene Strandterrassen über, die dem früher viel ausgedehnteren Hamun angehören. Westlich von Birindsch beobachtete Hedin bei Lager LXIV (6 S 7 m ü. d. M.) große Terrassen, die sich weit nach Norden erstreckten.

Der Hamun scheint bei Hedins Besuch eine weit kleinere Fläche eingenommen zu haben als zu der Zeit, in der Huntington ihn studierte. — Östlich vom Hamun

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