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0665 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 665 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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DIE GEBIRGSKETTEN.

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Am schönsten zeigen sich die beiden interferierenden Faltungssysteme bei Dschaffaru an dem kuppelförmigen Berg im Norden der Stadt (vgl. Hedins Zeichnung Bd. I, Tafel 4).

Infolge der antiklinalen und synklinalen Faltung Persiens ist es ganz natürlich, daß sich die ältesten Gesteinsarten in den mittleren Partien der Antiklinalen befinden. In Hedins Gebiet ergibt sich, daß dies der Fall ist bei Puscht-i-kemer-i-Tarascha südlich der Bahabadwüste, wo mitten in dem antiklinalen Rücken Kalksandsteine anstehen, die dem Rhät oder dem unteren Lias angehören.

Die Gesteine und ihr geologisches Auftreten.

Die meisten der gesammelten Sedimentgesteine gehören der Kreide oder dem Eozän an. Natürlich läßt das Material keine allzu weit gehenden Schlüsse zu, aber es läßt vermuten, daß präkretazische Gesteine keine beträchtliche Ausdehnung haben können. Die Gebirgsketten Ostpersiens sind also gleich denen Belutschistans und des südlichen Afghanistan im allgemeinen aus einem Komplex aufgebaut, der stratigraphisch den Übergang zwischen der mesozoischen und der känozoischen Ära bezeichnet, also wahrscheinlich hauptsächlich aus der oberen Kreide und dem Eozän. Dieser heterogene Komplex ist in Indien, Belutschistan und Afghanistan als „Ranikot group" bezeichnet worden und entspricht zeitlich teilweise dem europäischen Flysch. Petrographisch wechselt er in diesen Gegenden Asiens sehr; in Ostpersien scheint er besonders reich an Tuffeinlagerungen zu sein, dagegen haben Sandsteine nicht dieselbe Verbreitung wie in Afghanistan.

1. Vorkretazische Gesteine.

Ältere mesozoische Gesteine treten in der Umgebung der Bahabadwüste auf. In ihrem nördlichen Teil stehen in der Gegend von Rabat-Gur mesozoische oolithische Kalksteine an, bei Haus-i-dehene-i-gule Kalk mit Pseudomonotis ochotica, der der oberen Trias angehört. Südlich von Ab-i-kevir stehen rote Kalksandsteine und Lumachellen an , die reichlich Versteinerungen führen und dem Rhät oder unteren Lias entsprechen. Nach Dr. Dietrich handelt es sich hier um Flachseestrandbildungen. Die Kalksandsteine werden nach Süden zu vermutlich direkt von tuffitischen Kalksandsteinen überlagert, die auf Grund ihrer petrographischen Ausbildung wahrscheinlich der Kreide oder dem Eozän angehören. Hier liegt also die Andeutung eines beträchtlichen Hiatus in der Schichtenfolge vor, der annähernd durch das Fehlen von mittel- und spätjurassischen Ablagerungen charakterisiert wird. Natürlich muß diese Frage offen bleiben, aber andererseits muß die Andeutung, die das Material gibt, hier mitgeteilt werden.

Von paläogeographischem Gesichtspunkt aus sind namentlich die oben erwähnten obertriassischen (norischen) Kalksteine von Haus-i-dehene-i-gule von großem Interesse, da sie den Beweis für die Verbreitung mariner Trias auch in Persien liefern , wo,

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