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0608 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 608 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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486   ZUSAMMENFASSUNG DER GEOLOGISCHEN BEOBACHTUNGEN.

Mijan Schur ist der Nordrand des westlichen Kevirarmes. Zwischen Lager V, Mijan Schur, und Tallhä erheben sich stellenweise kegelähnliche Tonhügel; hier wechsellagert grüner mit gelbem Ton. Die Gesteine von Tallhä (I, 2, 3) sind gelbgrauer Kalkstein, der ein wechselndes Fallen zeigt, von 70°N 25°W bis 7°N 50°W. Die Gesteine sind meistens sehr verwittert, mit rotem feinem Staub bedeckt. Sie gehören dem Eozän an und sind durch folgende Fossilien charakterisiert: Alveolina, Miliolinen, Molluskenschalentrümmer, Kalkalgen.

Die Handstücke 4-6 kommen als freiliegende sandgeschliffene Stücke auf einem Hügel bei Mulkabad vor und stellen einen gelben calcitischen Globigerinentuffit dar.

Auf dem Wege nach Mulkabad sieht man, daß die gelbgrauen Kalksteine (7, 8, 9) einen oberen Horizont bilden, unter ihnen lagert roter Sandstein und schwarzer Tonschiefer. Bei Mulkabad steht auch Kalkstein (I 2) an, aber er wird hier von zwei Eruptivgesteinen durchbrochen, einem Dacit (I o) und einem Andesit (I i). Die Proben 13 und 14 kommen als Gerölle an der Quelle Mulkabad vor. Sie sind wahrscheinlich unterkretazisch. — In Erosionsfurchen auf dem Wege nach Lager VIII, wo die Gewässer sich tiefer als durch die oberflächlichen Ablagerungen eingeschnitten haben, wechsellagert Ton und Gips (15-17) : der letztere bildet kleine Lager im Ton. Diese Erscheinung ist nicht selten in der ganzen Gegend; der Ton gehört wahrscheinlich dem Spättertiär an, das besonders reich an Gips ist. Die Gesteine fallen sehr flach gegen S oder SO. Nahe dem Kuh-i-nachschir stehen die gewöhnlichen Kalksteine I5 ° S 3o°0 (I 8) an, von grünen Sandsteinen und von Tonschiefer unterlagert. Bei Lager VIII, Kuh-i-nachschir, steht ein Nummulitenkalkstein (19) an. Diesem sehr interessanten Handstück ist von Prof. K. A. GRÖNWALL eine ausführliche Studie gewidmet.

Südöstlich von Lager VIII steht ein verwitterter Andesit (?) (2o) an. Fallen 32°S.

Vom nördlichen Saum des westlichen Kevirarmes nach Busurgi.

Der nördliche Rand des Kevirarmes liegt 714 m ü. d. M.; nach Süden scheint der Kevirboden sich ein wenig zu erheben (bei Lager X 748, bei Lager XI 774 m ü. d. M.).

Hier treffen wir erstmals auf der Route die große Salzwüste Kevir. Die Hügel sind scharf begrenzt und von zahllosen ausgetrockneten Erosionsfurchen durchschnitten, und weil der Furchenboden in der Nähe des Kevirrandes aus Kevirlehm besteht, sieht man eine eigentümliche Apophysengrenze der Kevir, die fast immer ein gutes Charakteristikum des Kevirsaumes ist. DR. HEDIN unternahm seine Reise während der niederschlagreichen Jahreszeit, und wir wissen aus seinen Beobachtungen, daß die Kevir vom Wasser sehr aufgeweicht war. Die Kamele sanken ein halbes Meter in den Schlamm ein. Über dem schwarzen Material finden sich flache Erhebungen von gelbem und trockenem Ton. Das schwarze „Schur" bezeichnet demnach die relativen Depressionen der Kevir, die nahe dem Sickerwasser stehen (2-3 dm!). Die gelben Erhebungen sind öfters von dünnem Sand bedeckt, der wohl Treibsand ist,

IM