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0680 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 680 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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5 28   GEOLOGISCHE ÜBERSICHT.

er kaum als „Ton" bezeichnet werden kann. Seine Ablagerung unmittelbar vor dem Austrocknen eines Salzsees (er kommt unmittelbar unter einer der großen Salzschichten des Kevir vor!) bietet offenbar einen interessanten Beweis dafür, daß die Kevirsedimente ursprünglich keine Schlammprodukte der Kevirumgebung, sondern Lößbildungen sind, deren Verwitterungsgrade auf den allgemeinen klimatischen Verhältnissen beruhten. Es ist, wie früher betont wurde, anzunehmen, daß die Auskristallisierung der einheitlichen Salzebenen der Kevir auf ein extremes Trockenklima mit folgender Austrocknung der flachen Salzseen deutet. Danach läßt sich vermuten, daß die Staubabsätze, deren Ablagerung unmittelbar vor der Austrocknung in den Salzseen erfolgte, keiner bedeutenden Verwitterung unterworfen wurden.

Eine neue Frage erhebt sich: Sind die Kevirtone vor ihrem Absatz oder nach ihm verwittert? Wahrscheinlich ist die heutige Verwitterung der oberflächlichen Kevirböden ganz bedeutend, und die denselben Klimabedingungen unterworfenen staubliefernden Umgebungsgebiete müssen eine gleichartige Verwitterung zeigen. Die beiden Bodenarten gehören zu den „Böden von zeitweise übermäßiger Befeuchtung" nach der Einteilung Glinkas 1: Salzböden, die nach den vorliegenden Untersuchungen eine beträchtliche Verwitterung aufweisen.

Offenbar wäre es von großem Interesse, die Verwitterungsgrade der Kevirsedimente chronologisch durch umfassendere Profile zu verfolgen (sicher scheint Seistan für eine solche Untersuchung am besten geeignet; vergleiche die in Kap. I angeführte Schilderung Huntingtons). Durch eine Verfolgung des kaolinischen Anteils der verschiedenen Schichten würde man einen graphischen Ausdruck für die Klimaschwankungen gewinnen können. Die ungefähre Kurve des Kolloidgehalts (beziehungsweise des A1203-Überschusses) gibt ein Bild der ungefähren Klimaschwankung.

Was die Einteilung der Kevirböden betrifft, gehören sie deutlich zu den „Solontschak-Böden" nach der Einteilung Glinkas und stellen einen extremen Typus dieser dar. Für die Terminologie dürfte der Kollektivnamen „Kevir" und für den nassen Ton die Bezeichnung „Schur" wohl beizubehalten sein.

Die Bahabadwüste.

Diese Kevir bietet im allgemeinen dasselbe Bild wie die große Kevir. Sie ist jedoch nicht vollständig ausgetrocknet, sondern wird in der kalten Jahreszeit teilweise von dem Flachsee Ab-i-Kevir eingenommen. Dieser hat das gleiche Aussehen wie die Wüstenseen im allgemeinen. Bei Hedins Besuch hatte er offenbar nicht seine größte Ausdehnung; sein Strand war von einem breiten Tongürtel umgeben, der noch die Spuren des Wellenschlags aufwies und aus hartem, salzuntermischtem Kevirton bestand. An der Ostseite zeigte der Strand zwei wohlentwickelte Strandterrassen,

I K. GLINKA, Die Typen der Bodenbildung. Berlin 1914.