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0024 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 24 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERS IEN.

Endlich war ich natürlich versehen mit Zirkel, Millimetermaß, Federmessern, Radiergummi usw. und hatte ein paar Winkelscheiben aus durchsichtigem Zelluloid in Quadrant- und Halbkreisform mit Gradeinteilung von 1° bis go° und bis 18o°. Der Kompaß war fortlaufend von I bis 36o Grade eingeteilt. Auf einem Exemplar aus der neuesten Auflage der Karte von Persien in Stielers Handatlas pflegte ich die Tagesroute einzutragen, wobei die Komponente aus allen Peilungen des Tages und die Summe aller Entfernungen des Tages in einer geraden, oder wenn der zurückgelegte Weg sehr gewunden gewesen war, in einer gebrochenen Linie eingetragen wurde Dies geschah nur, um die Möglichkeit zu geben, mich mit einem Blick flüchtig zu orientieren und zu sehen, wie ich mich dem Ziel, Nuschki, dem damaligen Endpunkt der indischen Eisenbahn, näherte.

Als Unterlage für Zeichnungen, die im Zelt ausgeführt wurden, und beim Zeichnen und Malen von Panoramen verwendete ich eine der großen harten Mappen, in denen die Panoramablätter aufbewahrt wurden. Ich habe nämlich nie, weder in Persien noch in Zentralasien oder Tibet Tisch und Stuhl mitgeführt. Meiner Erfahrung nach sitzt man bequemer und sicherer und hält die Unterlage fester, wenn man auf einer direkt auf den Boden gelegten kleinen Matte oder auf einem zusammengelegten Stück Filz Platz nimmt. Im Winter ist diese Stellung mit gekreuzten Beinen, „à la turca", auch wärmer, und man ist dem Becken mit glühenden Kohlen näher, über dem man in starker Kälte und Wind die Hände geschmeidig macht. Im Zelt saß ich immer mit untergeschlagenen Beinen auf dem Bett, das auf dem Boden ausgebreitet war.

Über die Berechnung der absoluten Höhen, die sich in meinen neun Kartenblättern in Band I finden, hat Professor NILS EKHOLM Bescheid gegeben i. Über die Ausrüstung mit Instrumenten hat er sich dort in folgenden Worten geäußert, die ich des Zusammenhanges halber hier wiedergebe:

„Für die Luftdruckbeobachtungen benutzte Dr. Hedin ein Siedethermometer und 3 Aneroide2. Das Siedethermometer war von R. FUESS in Steglitz-Berlin geliefert und von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Charlottenburg geprüft; dasselbe ist von 2 ZU 2 mm der Spannungskurve des Wasserdampfes geteilt. Nach Anbringung der in der Prüfungsbescheinigung der Reichsanstalt angegebenen Korrektionen dürfte der Ablesungsfehler im allgemeinen nicht 0,5 mm betragen.

„Die Korrektionen der Aneroide wurden bei der Bearbeitung der Beobachtungen für die zwischen den Ablesungen des Siedethermometers liegenden Zeiten mit Berücksichtigung der Temperaturkorrektionen der Aneroide durch Interpolation bestimmt, und die Beobachtungsfehler der in dieser Weise berichtigten Barometerstände dürften nicht mehr als etwa 0,5 mm betragen."

I Erster Band, S. I I I ff.

2 Für das Thermohypsometer hatte ich ein halbes Dutzend Reservethermometer. Die Aneroide waren von HILDEBRAND in Freiberg (Sachsen).