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0554 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 554 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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GEOLOGISCH-STRATIGRAPHISCHE ERGEBNISSE.

Man kennt Orbitolina lenticularis Bl. aus der Provinz Ispahan, ferner aus Zentralpersien östlich von Anarek und im Süden des Kaspisees bei Vanch O. conoidea und discoidea.

Das Alter der Proben 14 und 13 muß demnach als fraglich unterkretacisch angenommen werden..

Probe j9. 14. 1. 06. O. P. I, p. 7 und B. Bruchstück von Lager VIII, Kuhi-nachschir. Dieser Nummulitenkalk lag mir nicht vor. Er ist von Professor Grönwall gesondert beschrieben. Siehe die Abhandlung S. 466.

Probe 2 I. Fossiler Korallenstock von etwas über Faustgröße, lose gefunden am Rande der Kevir zwischen Lager IX und X. 16. I. o6. O. P. I, p. 9, Pl. 2. Der von Bohrmuscheln angebohrte Stock ist verhältnismäßig wohlerhalten und stimmt gut mit den Stahlschen Funden aus NW-Persien überein. Es handelt sich um Heliastraea Defrancei E. & H., eine im älteren Miozän sehr weitverbreitete Art (W- Frankreich bis Ägypten und Kleinasien und NW- Persien 1). Die Durchmesser der Kelchöffnungen betragen im Mittel 6 mm ; die Polypare stimmen in allen Merkmalen mit den bekannten Formen der Art überein.2

Der neue Fund erweist, daß eine in NW-, Zentral- und NO-Persien anscheinend weitverbreitete Facies des miozänen Meeres, nämlich die an Riffkorallen und Austern reiche Kalkfacies, auch im Osten des Landes vorkommt. Erwähnt sei noch, daß aus dem im NW von unserem Fundpunkt nicht allzu weit abliegenden Siakuh - Gebirge, wo marine, fossilreiche Tertiärkalke (Schioschichten bei Th. Fuchs, Aquitan bei E. Haug) schon lange bekannt sind, derartige Riffkorallen anscheinend nicht vorkommen.

Probe 32. 20. I. 06. O. P. I, p. 12. Windgeschliffenes Wüstengeröll aus grünlichem Hornstein, nordöstlich vom Fuße des Aschinberges des Kuh-i-busurgi in 1242 m Meereshöhe.

U. d. M. besteht das Gestein aus einer sehr feinkörnigen Quarzgrundmasse, in welcher massenhaft freischwebende, z. T. zerfressene Karbonatrhomboederchen oder unregelmäßige Karbonatmassen vorkommen. Glimmerschüppchen und grünliche zersetzte Mineralfetzen sowie geringe Erzbestäubung pigmentieren das Gesteinsgewebe. Opalkieselsäure ist nicht vorhanden ; keine Mikrofossilien sind beobachtet. Es ist möglich , daß ein verkieselter Kalk vorliegt.

Das geologische Alter ist petrographisch unbestimmbar; jedoch ist vielleicht in diesem Zusammenhange erwähnenswert, daß in den Bergen nordwestlich von Naïn,

I DIETRICH, Zur Kenntnis des persischen Miocäns (Korallen). Zentralbi. f. Min. usw. 1918, p. 98 und zoo.

a M. EDWARDS und HALME, Hist. nat. des Coralliaires 1857. 2. p. 465. G. DE ANGELIS D'OSSAT, Zoantari miocenici 'dell' Herault. Boll. Soc. geol. ital. 2 2. 1903, p. 115-12 9. H. DAUS, Beitr. z. K. d. marin. Miocäns in Kilikien und Nordsyrien. Neues Jahrb. f. Min. usw. B. B. 38. 1915, p. 464.