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0189 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 189 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - PANORAMEN.   13 5

Denn zwischen Chur und diesem Gebirge breitet sich fast ganz ebene Wüste aus. Es ist daher nur die höchste Partie der Gebirgsgruppe Kuh-i-Halvan, die sich über

den Horizont zu erheben vermag, während alles übrige verborgen ist. Dasselbe gilt von Kuh-i-darja, der in S 8o° 0 von Chur zu sehen ist, aber bedeutend näher liegt, nur I oo km entfernt (s. PI. 5, Band I).

Gehen wir zu den näheren Bergen auf demselben Panorama über, Kuh-i-gumbain, Kuh-i-schurabsar, Kuh-i-Abbasabar, Kuh-i-Kemi-hosch, Kuh-i-dumdar, Kuh-i-kudelon,

Gulle-i-teschtab, Kuh-i-sengab, Kuh-i-der-i-andjil, Dad-i-ghella, Gulle-i-esb und Kuh-i-den,

so müssen wir zugeben, daß das Panorama eine sehr gute Vorstellung von ihren
Oberflächenformen und einen ungefähren Begriff von ihrer gegenseitigen Lage gibt.

Wenn man die übrigen Daten, die man gesammelt hat, berücksichtigt, so kann man diese Berge auf der Karte r : r 000 000, wie Oberst Byström getan hat, ungefähr eintragen. Man kann sie auf der Karte auch so zeichnen, daß ihre Form, wenigstens nach einer Seite, richtig wird.

Wie oft findet man indessen nicht, wenn man das nächste Mal ein Panorama zeichnet, daß viele, ja die meisten der vorher sichtbaren Berge unsichtbar geworden

sind oder infolge der veränderten Perspektive ganz und gar ihre Form geändert

haben! Neue Berge sind nämlich unterdessen aufgetaucht, und diese sind es, die die
vorher sichtbaren verdecken. Obgleich Haus-i-teschtab nur 19 km von Chur ent-

fernt ist, bietet das Panorama, das von dort gezeichnet ist (s. Tafel 3 A und 3 B), ein

ganz anderes Bild als das von Chur. Neue Berge treten am Horizont auf und ver-
decken die meisten alten. Diese und jene in großer Entfernung gelegene Partie

ist indes leicht wiederzuerkennen, so z. B. die jäh abfallende Höhe in N r 6° W auf Tafel 3B (untere Hälfte), dieselbe, die auf Tafel 3, Panorama Nr. I o B in N 6° O sichtbar ist und Kuh-i-Kemi-hosch heißt. Im Schnittpunkt der beiden Peilungen auf der Karte erhebt sich der Berg, und in den beiden Panoramen hat man ein Mittel, ihn mit einem guten Teil seines richtigen Milieus zu umgeben.

Von großem Interesse ist es auch, mit Hilfe der Panoramen die Gebirgsketten zu begleiten und zu beobachten, die im Osten das Becken von Tabes begrenzen.

Soviel ich habe feststellen können, sind diese Gebirge auch auf den zuletzt publizierten

Karten ganz unzuverlässig gezeichnet. Ich kann mir nicht schmeicheln, kartographisch
etwas zur Kenntnis ihrer Morphologie beigetragen zu haben, weil meine Reiseroute

sehr weit westlich von ihnen liegt und es sehr schwer ist, sich von weitem einen

einigermaßen zuverlässigen Begriff von dem orographischen Bau von Bergketten zu
machen. Aber einigermaßen wird dieser Mangel durch die Panoramen wieder gut-

gemacht, die ich von diesen Gebirgen gezeichnet habe; danach scheinen sie eine Reihe von nicht zusammenhängenden Ketten oder Gruppen zu bilden, die offene Täler zwischen sich haben und, nach dem sie bedeckenden ewigen Schnee zu urteilen, von bedeutender Höhe sind.