National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 |
532 GEOLOGISCHE ÜBERSICHT.
Gebiet bedeckenden See verlangt, was jedoch natürlich wird, wenn man den im Vergleich zu Seistan geringen Wasserzufluß der Kevir bedenkt. Die Kevir muß also ein noch empfindlicherer Klimaregistrator sein als Seistan! Für zwei relativ späte Klimawechsel spricht auch der Fluß Kal-i-Taraschah im Süden der Bahabadwüste.
Ein deutlicher Zeuge für spät eingetretene Klimawechsel ist auch die immer scharfe Kevirgrenze. Wie oben beschrieben, hört die nach der Kevir sich senkende Sandebene immer plötzlich auf, dann geht der Boden in tonigen Grund über. Die scharfe Grenze muß ungefähr die letzte größte Ausdehnung des ehemaligen Kevirsees angeben. Dem Eindruck Hedins, daß er über ein Strandgebiet ging, muß der geologische Befund entsprechen. Es scheint sonst unmöglich, die scharfe Kevirgrenze zu erklären. Daß diese noch so scharf abgesetzt ist, wird durch das trockene Klima erklärt: die schwache Erosion vermag die Schuttkegel der Gebirgsketten nicht über die weiten grusbedeckten Randgebiete zu führen; diese Gras- und Sandsteppen sind Überreste älterer, kräftigerer Erosionsepochen. Augenscheinlich versucht die äolische Denudation eine Zerstörung der Kevirgrenze zu bewirken, aber diese ist noch wohlerhalten.
Leider fehlen in Huntingtons Untersuchungen Analysen der verschiedenen Ablagerungen in Seistan. Die Resultate der oben angeführten Analysen von Hedins gesammeltem Material liefern ja einigermaßen direkte Beweise für die Hypothese von den Klimawechseln; es wäre darum von bedeutendem Interesse, ein größeres Material zu kennen. Vermutlich werden umfangreichere chemische Untersuchungen sichere Anhaltspunkte für die Deutung der verschiedenen Sedimente ergeben.
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