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0667 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 667 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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DIE GEBIRGSKETTEN.   515

Arusun _ südlich der großen Kevir) als „Kalkschlicke der Flachsee" auf. Über die letzteren, die der oberen Kreide angehören, äußert sich Dr. Dietrich:

„Nach üblicher Bezeichnungsweise wird man diese Proben Globigerinakalke heißen; es sind jedoch keine Tiefseeabsätze, sondern Kalkschlicke der Flachsee, wie das Zusammenvorkommen planktonischer und benthonischer Foraminiferen und die chersogene Quarzkomponente lehrt."

Bezüglich der reichen Fauna der fossilienführenden Gesteine des Kreide-EozänKomplexes verweise ich auf die Übersicht von Dr. Dietrich S. 463.

Die Eruptivgesteine stellen die gewöhnlichen tertiären Ergußgesteinstypen dar, wie sie z. B. Ungarn und die alpine Faltenzone im allgemeinen charakterisieren. Sie gehören zur Kalk-Alkali-Serie, und es herrschen pyroxenführende Andesite vor, doch kommen auch vereinzelte mehr alkaline Trachyte vor. Geologisch treten die Ergußgesteine als Gänge, Schichtintrusionen und Effusivdecken auf; hie und da scheinen sie wirkliche Massive zu bilden, die sich über weite Flächen ausbreiten. Was ihr Alter anlangt, so haben Tietze, Blanford und Vredenburg gezeigt, daß sie nicht unter die obere Kreide und nicht über das jüngere Eozän gehen, sie werden von den späteozänen Schichten überlagert. Hedins Beobachtungsmaterial gibt in dieser Frage die Beobachtung an die Hand, daß die Eruptiva teilweise die obere Kreide und das Eozän durchbrechen.

Es ist oben darauf hingewiesen worden, daß die Sedimente große Ähnlichkeit mit den Gesteinen in den Nachbargebieten haben. Namentlich schließen sie sich eng an die Gesteine Belutschistans an. Durch den Reichtum an Tuffen und Tuffiten verliert jedoch Ostpersiens „Ranikot" den ausgeprägten Flyschcharakter.

Obgleich ein großer Teil der vorliegenden Gesteine, die dem Kreide-EozänKomplex zugerechnet sind, Versteinerungen vermissen läßt, hat der Verfasser doch wegen ihrer petrographisch charakteristischen Beschaffenheit, ihrer feldgeologischen nahen Verknüpfung mit den versteinerungsführenden Gesteinen der Gruppe und wegen des Reichtums an tuffogenem Material, das offensichtlich der charakteristischen Oberflächengesteinsfolge entstammt, kein Bedenken getragen, die Gesteine dem allerdings weiten Zeitraum Obere Kreide —Eozän einzureihen.

Sicher obereozän sind nur der von Professor Grönwall beschriebene Nummulitenkalkstein von Kuh-i-nachschir und ein Lithothamnium-Ortlzophragmina-Kalk aus Belutschistan (Probe [HJ zwischen Kirtaka und Sajindek).

Posteozäne Gesteine.

Das Vorkommen etwaiger posteozäner Gesteine kann kaum mit Angaben aus Fossilienuntersuchungen belegt werden. In Analogie mit Vredenburgs Untersuchungen aus Belutschistan läßt sich jedoch vermuten, daß die gesammelten Tiefeneruptivgesteine posteozäner Zeit angehören, in der beträchtliche orogenetische Bewegungen stattfanden.