National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0182 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 182 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000218
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

I28

KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

DIE GEOGRAPHISCHEN NAMEN.

IN OSTPAMIR 1894 UND 1895.

Im Zusammenhang mit der obigen Schilderung meiner Methode, die Eingebornen nach ihrem geographischen und ethnologischen Wissen auszufragen, will ich mich etwas bei der wichtigen Frage der geographischen Namen aufhalten. Mein Interesse dafür hat sich auf meinen Reisen in Asien allmählich entwickelt. Schon während meines siebenmonatigen Aufenthalts bei den Nobelschen Werken in Balachani auf der Halbinsel Apscheron 1885-1886 lernte ich den aserbeidschanischen Dialekt der tatarischen Sprache ganz geläufig sprechen und versuchte daneben in das Persische einzudringen. Diese Vorstudien wurden in sprachlicher Hinsicht von grundlegender Bedeutung für alle meine Reisen in Zentralasien, denn von ihnen war es kein weiter Schritt zu einer besonderen Beachtung der geographischen Namen und ihrer Deutung. Auf meiner ersten Reise in Persien 1886 suchte ich die Schreibung der Namen und ihre Bedeutung festzustellen. Dasselbe geschah auch 1890-1891 auf der Reise durch Chorasan, Transkaspien, Russisch-Zentralasien und Fergana nach Kaschgar. Auf diesen Reisen berücksichtigte ich jedoch nur solche Namen, die auf meinem Weg lagen, ohne mich um die Namen seitlich davon zu kümmern. Daher liefert die kurze Schilderung der Reise nach Meschhed im Jahre 1890, die im I. Band dieses Werkes enthalten ist, nur eine Reihe von 190 Namen.

Als ich zu Neujahr 1894 von Marghilan durch das Alaital nach Pamirskij Post und am Mus-tag-ata vorbei nach Kaschgar ritt, sammelte ich die Namen, die sich auf meinem Wege fanden, konsequenter und suchte mit Hilfe der Kirgisen und des Generalkonsuls Petrovskij in Kaschgar ihre Bedeutung zu erklären I. Die Zahl der gesammelten Namen ist sehr gering, da mir die Augen für die Wichtigkeit der geographischen Nomenklatur noch nicht aufgegangen waren. In den meisten Fällen kann man aus einem Namen etwas lernen. Ak-tasch, „der weiße Stein", verrät meist die Anwesenheit eines weißen Felsblocks. At-joli, „der Pferdeweg", spricht von einem Weg, wo man zu Pferde reisen kann. Der Name Su-baschi, „Anfang des Wassers", läßt uns den Ursprung oder die Quelle eines Wasserlaufes vermuten. Utsch-Kurgan, „die drei Festungen", läßt uns an Mauern und Ruinen denken.

Auf meinen Reisen in Ostpamir, in den Sommern 1894 und 1895, sammelte ich eine Menge Namen von Tälern, Bergen und Pässen, die erst jetzt publiziert worden sind, in Vol. VIII meines Werkes Southern Tibet. Einige davon sind von besonderem Interesse, weil sie die Richtigkeit eines Teils von Benedikt Goës' Reiseweg im Jahre 1603 bestätigen.

Ein Verzeichnis dieser Namen findet sich am Schluß meines Aufsatzes „Forschungen über die physische Geographie des Hochlandes von Pamir im Frühjahr 1894".