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0137 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 137 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. - DIE FELDKARTE.   85

gemachten Berechnungen nur 0,99°R, ausmachen. Diese Zahl unterscheidet sich, wie ich vorhin in anderem Zusammenhang hervorgehoben habe, nur ganz unbedeutend, nämlich um 7 km, von der, die ich in Band I für die ganze Länge der Reise angegeben habe, nämlich 1965 km. Sie ist 7 km höher als 1965 und 8 km niedriger als 1980. Der Mittelwert zwischen diesen beiden wird 1972,50 km, was wieder der Zahl 1971 909 näher kommt als irgendein auf andere Art gefundener Wert. Daher wiederhole ich, daß der Maßstab, der aus den Zahlen 1971909 und 51,86 gewonnen wird, 1:38023, derjenige ist, in dem meine Feldkarte, als Ganzes betrachtet, gezeichnet ist.

Das Endresultat der ganzen vorangehenden Diskussion ist, daß meine Feldkarte in einem mittleren Maßstab von 1 :38023 gezeichnet ist.

Ich habe oben erwähnt, daß ich beim Zeichnen der Feldkarte mich um den Maßstab nie kümmere. Dabei ist jedoch zu bemerken, daß in einer Hinsicht sich der Maßstab der Feldkarte, wenn auch ziemlich unbewußt, geltend macht; das ist in dem Einfluß, den die merklicheren Veränderungen des Maßstabes direkt auf die Schätzung der Entfernung von Gegenständen ausüben müssen, die seitlich von der Reiseroute gelegen sind. Es ist klar, daß solche Gegenstände auf dem in Arbeit befindlichen Blatt der Feldkarte der Routenlinie näherliegen müssen, wenn die Karte im Maßstab I : 50000 gezeichnet wird, als wenn sie in 1 : 20000 gezeichnet wird. Ist der fragliche Gegenstand ein leicht wiederzuerkennender Berggipfel, der mit dem Kompaß von einem oder von verschiedenen Punkten der Routenlinie angepeilt werden kann, so braucht man sich um die richtige Plazierung des Berggipfels keine Sorgen zu machen; das wird durch den Schnittpunkt der Peilungen besorgt, wenn die Linie der Reiseroute später gebührend ausgeglichen worden ist; in den meisten Fällen kommen solche Gipfel außerhalb des Kartenblattes zu liegen.

SCHÄTZEN VON ENTFERNUNGEN.

Aber auch an andern Gegenständen kommt man täglich vorbei, deren Lage oft genug nicht so leicht vermittelst der Schnittpunkte von Peilungen zu bestimmen ist. Ich will im folgenden ein paar Beispiele dafür angeben. Auf dem ersten Tagemarsch wurde ein ganzer Schwarm von Dörfern passiert (s. Pl. 1, Band I). In dem graugelben oder hellbraunen Gelände, das über Steppengürteln oft eine Schattierung ins Grüne bekommen kann, machen sich die Dörfer sehr scharf als dunkelgrüne Flecke geltend, die infolge der Perspektive als gerade dunkle Striche erscheinen. Sie geben die Plätze an, wo das in unterirdischen Kanälen („kanat") geleitete Irrigationswasser zutage tritt. Ist der Wasserzustrom reichlich, dann ruft er eine reiche Vegetation aus dem Boden hervor, die Felder gewinnen an Umfang, die Gärten werden dicht belaubt, und die dunklen Striche werden stärker. Diese letzteren sind dick und lang, wenn