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0180 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 180 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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I 2 6

KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

FÜHRER.

Nun entspinnt sich eine Unterhaltung, die hauptsächlich aus Fragen von meiner Seite und aus Antworten des Tibeters besteht und deren Zweck es ist, mich soweit wie möglich mit der Gegend vertraut zu machen und mir Andeutungen zu geben, was wir auf den nächsten Tagemärschen in der Richtung, die wir einzuschlagen beabsichtigen, zu erwarten haben. Vorausgesetzt, daß wir von Norden kommen und nach Süden oder Südosten wollen, ist das Frageformular, dessen Hauptpunkte später immer wiederkehren, ungefähr folgendes:

Wie heißt diese Gegend? Wie heißt der See in Nordwesten, an dem wir gestern vorüberkamen?

Wie heißen die Berge hier in der Gegend?

Welche Namen kennt man sonst in der Umgebung?

Wenn wir nach Südosten gehen, wie lange brauchen wir dann bis zum nächsten Nomadenlager? Gibt es Nomaden im Osten oder Westen oder im Südwesten? Sind sie vom selben Stamm wie ihr? Wie heißt euer Stamm? Wie groß ist er? Wie lange habt ihr hier gelagert? Wie lange gedenkt ihr hier zu bleiben? Wo wandert ihr dann hin? Wie lange bleibt ihr dort? Wo lagert ihr im Sommer und wo im Winter? Macht ihr Jahr für Jahr dieselben Wanderungen und seid ihr nächstes Jahr um diese Zeit wieder hier?

Wie viele Personen wohnen in eurem Zelt? Welche Familienmitglieder sind dabei? Lebt ihr bloß von der Jagd? Was für Wild jagt ihr? Habt ihr auch Schafe, Jake oder Pferde? Eure Waffen? Beschäftigungen, Gewohnheiten und Gebräuche? Religiöser Glaube, Berg-, See- und Luftgeister? Habt ihr Pilgerfahrten nach den heiligen Orten, Seen und Bergen gemacht?

Wie pflegt das Wetter hier um diese Zeit im allgemeinen zu sein? Schneit es, regnet es im Sommer? Von welcher Seite pflegt der Wind zu wehen? Sind heftige Stürme zu einer bestimmten Jahreszeit häufig? Woher kommen sie? Wie hoch kann der Schnee im höchsten Fall liegen?

Wenn wir nach Südosten gehen, welchem Tal müssen wir dann folgen und welchen Paß überschreiten? Wie heißen sie? Ist der Boden zum Marsch geeignet? Finden wir Weide auf den nächsten Tagemärschen? Wie heißen diese Lagerplätze? Wie heißt der nächste See in derselben Richtung?

Habt ihr Schafe oder Butter oder Milch zu verkaufen? Wollt ihr Jake oder Pferde verkaufen? Habt ihr „tsamba"? Wo bekommt ihr euer Getreidemehl her? Kommt ihr je in Berührung mit umherziehenden Kaufleuten?

Jede solche Frage gibt Anlaß zu neuen Fragen, und jede Antwort führt zu neuen Abweichungen vom Thema. Aber äußerst selten nur liefert der Nomade aus eigener Initiative eine Aufklärung, die man nicht mit Mühe und Not aus ihm heraus-