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0193 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 193 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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I. DIE FELDAUFNAHME. PANORAMEN.   137

die Gebirgskomplexe sind einander ziemlich ähnlich, und zuweilen kommt es vor, daß man von verschiedenen Gewährsleuten verschiedene Auskünfte erhält. Auf dem Panorama 2 2 A und 2 2 B (Tafel 7) sehen wir wieder in N 21° O Kuh-i-schuturi, Kuh-idscemalI, Kuh-i-margo und Kuh-i-Naibend und können infolge der wachsenden Zahl der Peilungslinien ihre Lage schon sichrer bestimmen. Das Panorama 26 A (Tafel 8) zeigt noch ein Bild des Kuh-i-margo, und auf 2 7 A haben wir einen allgemeinen Überblick über Kuh-i-Naibend aus der Nähe. Auf 28A (Tafel 9) sind wir ganz nahe an Kuh-i-Naibend, das auf 2 9 A langsam wieder verschwindet. Panorama 3 I A (Tafel I o) zeigt dasselbe Gebirge aus noch größerm Abstand, und eine neue Welt von Bergen erhebt sich um uns herum, nachdem all das Alte hinter uns verschwunden ist.

Von Lager XXXVIII, Rabat gur, aus hatten wir Kuh-i-Naibend zuerst zu Gesicht bekommen. Von Lager LIII, Gelle tschah, aus sahen wir es zum letztenmal. Es ist also 15 Tagemärsche lang in Sicht gewesen, auf einer Strecke von 409 km Länge, d. h. mehr als einem Fünftel der ganzen 1972 km langen Route durch Ostpersien. Es ist klar, was für eine bedeutende Rolle ein solches Gebirge bei der Konstruktion der Karte spielt. Dann tritt an seiner Stelle Kuh-i-schah auf und dient während einiger Tagereisen als Landmarke. Auf diese Weise entsteht ein Netzwerk von Polygonen und Peilungslinien, die neben der Route ein Skelett für die Karte bilden. Natürlich ist es ein Vorteil, so viele Panoramen wie möglich zu zeichnen. Die Maschen im Netzwerk werden dann kleiner und dichter und die ganze Konstruktion fester. Die Anzahl der ausgeführten Panoramen ist nur eine Zeitfrage. Theoretisch ist die Zahl der Panoramen, die gezeichnet werden können, unbegrenzt. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, zeichnete ich nur von den Lagerplätzen aus. Die Wahl der gezeichneten Landschaften beruhte insoweit auf Zufall, als sie nur an den Lagerplätzen angefertigt wurden, d. h. an Punkten, wo Dörfer, Oasen oder Quellen und Brunnen lagen. Wäre das Hauptziel der Reise gewesen, Panoramabilder zu sammeln, so wäre es natürlich sehr leicht gewesen, weit bessere und dominierendere Aussichtspunkte aufzusuchen.

Die Wahl und Zeichnung der ostpersischen Panoramen ist in folgender Weise

vor sich gegangen. Von ungünstig gelegenen Plätzen aus zu zeichnen habe ich vermieden. So z. B. wenn das Lager am Fuß eines Berges aufgeschlagen war, der den halben Gesichtskreis oder mehr verdeckte, und die Landschaft hauptsächlich nur aus ebener oder schwach kupierter Wüste bestand. Ferner wenn, wie in Lager XIV, Busurgi, das Lager in einem engen Tal ohne freie Aussicht nach irgendeiner Seite aufgeschlagen ist. Liegt der Platz dagegen dominierend, so wird entweder sofort nach dem Lagern das Skizzenbuch hervorgeholt, oder, wenn ein Ruhetag folgt, am andern Morgen. Das Panorama wird in der linken obern Ecke eines Doppelblattes, wenn das Skizzenbuch offen liegt, angefangen und nach rechts über beide Hälften des Blattes weg

I oder -schemal. 18