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0197 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / Page 197 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000218
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Y. DIE FELDAUFNAHME. - PANORAMEN.

141

Tafel 3c zeigt uns die Gebirgsketten und Partien, die von Tscha metschi aus im Osten und Süden sichtbar sind; sie sind Ende Februar teilweise noch schwach schneebedeckt und spielen im übrigen in rotvioletten Tönen.

Namentlich die farbigen Panoramen geben dem Beschauer eine ganz klare Vorstellung von der morphologischen Verteilung in Ostpersien.

Gewiß ist meine Route durch das Land nicht hinreichend für ein allgemeines Urteil. Aber sie zeigt wenigstens, daß in den Gegenden des Landes, die sie berührt, die Grenze zwischen Gebirge und Ebene sehr scharf ist und daß letztere ein bedeutend größeres Areal einnimmt. Zur Ebene rechne ich dabei die offnen breiten Längstäler zwischen verschiedenen Gebirgsketten, wo das Gelände zwar flache Wellen bilden kann, wo man es aber sonst durchaus nicht zur Berglandschaft rechnen kann, höchstens daß hie und da ein Schuttkegel seinen flachen Mantelsaum bis in seine Mitte vorschiebt.

IN TIBET 1906-1908.

Ich erwähnte, daß mein Interesse für das Panoramazeichnen auf meinen späteren Reisen sich allmählich entwickelt und gesteigert hat. Aus bescheidenen Anfängen auf der Reise 1899-1902 herauswachsend, hat diese Art, die Erdrinde abzubilden, auf der Reise in Ostpersien 1906 konsequentere und systematischer durchgeführte Formen angenommen. Zur festen Regel wurde diese Abbildungsmethode erst auf der Reise in Tibet 1906-1908, wo ich kaum je das Panoramazeichnen versäumte, wenn mir nicht das Wetter oder die politischen Verhältnisse unübersteigliche Hindernisse in den Weg legten. In einem besondern Atlas zu meinem Werk Southern Tibet habe ich alle diese Panoramen reproduzieren lassen. Ihre Zahl beträgt 552; die meisten umfassen in mehreren Abteilungen den ganzen Horizont, soweit nicht verdeckende nahegelegene Bergpartien im Wege standen, was in Tibet häufig der Fall ist. Eine kleine Anzahl Bilder sind ganz kurz, nämlich solche die in Tälern gezeichnet sind und nur die Aussicht nach einer Seite talauf- oder -abwärts wiedergeben. Mehrere der großen Panoramen, z. B. vom Kubi-gangri mit den Quellen des Brahmaputra und dem See Teri-nam-tso, sind so ausführlich und so reich an Einzelheiten, daß ihre Vollendung drei oder vier Stunden Arbeit erforderte.

Auch in Tibet machte ich es mir zur Regel, soweit möglich von jedem Lager aus ein Panorama zu zeichnen. Die Zahl der Lagerplätze — von Leh bis Simla — beträgt 508. Obgleich es nicht möglich gewesen ist, von allen Lagern aus Panoramazeichnungen zu machen, so umfaßt die Sammlung doch 552 Stück. Dies kommt daher, daß eine beträchtliche Anzahl davon von dominierenden Pässen oder anderen wichtigen, orientierenden Aussichtspunkten aus angefertigt sind. Ich machte es mir nämlich auch zur Regel, soweit es anging, von jedem Paß, der auf der Reise über-