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0154 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 154 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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von mir an mehreren Orten angetroffenen Eisenschlackenlager beweisen.

Was die Verarbeitung des Goldes in der älteren Eisenperiode betrifft, so war diese eine ganz eigenthümliche. Das Gold wurde nämlich hier in feine Blätter gewalzt und mit diesem dünnen Goldbleche wurden Schmucksachen und Knöpfe fiber-zogen. Ich habe eine grosse Anzahl von solchen Goldblechen an der Katanda und am Berel gefunden. Es waren mit ihnen die Griffe von eisernen- Messern und Dolchen überzogen, die der Form nach der ältesten Zeit angehörten, was uns beweist, dass man damals noch nicht verstand, das Eisen mit Gold und Silber auszulegen. Ferner waren Holz- und Kupferknöpfe mit Goldblättern überzogen und feine Goldblättchen auf Biesen und Lederborten der Kleider befestigt, ebenso aus Goldblättern geschnittene Figuren und Thiere : Tiger, Katzen, Schlangen, wie auch Menschen, Reiter; ebenso waren aus Birkenrinde geschnittene Arabesken mit solchen Goldblattern überzogen. Wie die kleinen Löcher am Rande einzelner dieser Blättchen beweisen, wurden

  •   sie mit Fäden auf die Gegenstände festgenäht.

Die spätere Zeit der Eisenperiode zeigt aber sehr feine künstliche Goldarbeiten. Dies beweist der von mir am Abakan gefundene Ohrring und die von Witzen abgebildeten, in Westsibirien gefundenen Arbeiten aus Gold. Die spätere Periode zeigt auch mit Gold ausgelegten Eisenbeschlag an Riemen- und Sattelzeug.

Das Silber wurde von Anfang an zu Riemen- und Sattelschmuck verarbeitet, dann zu Finger- und Ohrringen ärmerer Leute aus Silberdraht und in späterer Zeit wurde mit ihm auch Eisen ausgelegt. Ausserdem verfertigte man von Anfang an silberne Gefässe von verschiedener, oft sehr geschmackvoller Form mit oft sehr feinen Gravirungen.

Das Eisen gewann von Anfang an eine grosse Bedeutung und verdrängte natürlich bei Herstellung von Werkzeugen und Waffen, die eine grosse Härte verlangen, vollständig Kupfer und Bronze. Wie ich schon vorher erwähnt, wurden in frühester Zeit die eisernen Messer und Dolche ganz aus Eisen wie die kupfernen geschmiedet, später erkannte man, dass eine derartige Verarbeitung des Eisens bei der grossen Härte dieses Metalles unnütz war, daher schmiedete man an die Klingen dünne Spitzen, die. dann in Holz- und Horngriffen befestigt wurden. Die Eisenarbeiten der älteren Periode haben meist