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0272 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 272 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Die russischen Kaufleute mussten ausserdem in den Faktoreien wohnen, da sie nicht das Recht hatten, in den Städten selbst Läden zu errichten und in den Dörfern und Aulen umherzureisen und ihre Waaren direkt den Einwohnern zu verkaufen. Unter solchen Verhältnissen blieb den russischen Kaufleuten nur übrig, mit den chinesischen Grosshändlern in Verbindung zu treten, die durchaus nicht wünschten, dass die russischen Kaufleute unmittelbare Verbindungen mit den Einwohnern anknüpften, obgleich sie selbst eigentlich keine Waaren besassen, die die Russen mit Vortheil hätten kaufen können, da der Thee hier zu keinem für die Russen vortheilhaften Preise abzulassen war.

Ausserdem wurde die Menge der von den Russen einzuführenden Waaren noch viel mehr durch die bedeutende industrielle Entwickelung der Städte des Ili-Thales beschränkt, denn die russischen Waaren kamen hier ziemlich theuer zu stehen, da der weite Weg und der Transport auf Lastthieren den Preis bedeutend erhöhten. Schon oben habe ich bemerkt, dass der Handel in Tschugutschak den von Kuldsha bald überflügelte. Die Ursache davon ist offenbar die, dass die Einwohner des Tarbagatai weiter von dem Mittelpunkte industrieller Thätigkeit im südlichen Theile vom westlichen China entfernt waren, als die Einwohner des Ili-Thales, sodass das grössere Bedürfniss nach russischen Waaren von Seiten der Einwohner des Tarbagatai die chinesischen Kaufleute in den Stand setzte, den Thee unter günstigeren Bedingungen zu verkaufen. Dass meine Schlüsse richtig sind, beweist uns die Handelsbilanz der russischen Faktorei, die ich bei der Beschreibung des лi-Thales aufführen werde. Ausserdem konnte ich mich während meines Aufenthaltes in Kuldsha davon überzeugen, dass die russische Faktorei, trotz alles Strebens der Regierung, doch nicht den ganzen russischen Handel in sich zu concentriren vermochte, sondern dass ein grosser Theil desselben sich mit dem Taschkender Bazar in Kuldsha vereinigte, weil die daselbst lebenden Taschkender und die sich bei diesen aufhaltenden russischen Tataren die Möglichkeit hatten, das Ili-Thal und die benachbarten Standörter der Kalmücken zu bereisen, was den in der Faktorei wohnenden Kaufleuten nicht erlaubt war.

Ich bin davon überzeugt, dass der russische Handel in Kuldsha von Jahr zu Jahr zugenommen hätte; wenn die Kaufleute das Recht des unmittelbaren, freien Verkehres mit den