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0230 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 230 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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— 194 —

Ufer des Flusses Boroburgasun abwärts. Das Flussthal ist schmal und die Ufer sind ziemlich steil. Uferberge kahl und mit Ge-

röll bedeckt. Nur an den Rändern tritt der Felsen vor. Gras-

wuchs sehr gering und nur in einzelnen Büscheln, Blumen fast nirgends zu sehen. Weiter abwärts wächst dicht beim Flusse

kurzes Weidengestrüpp. Flussbett breit und steinig; der Fluss

fliesst meist ungetheilt. Der Fall des Wassers ist hier ziemlich stark. Fluss durchritten bei einem kleinen Nebenflüsschen, das

von rechts in den Boroburgasun fällt. Im Flussbette viele Ar-

gali-Hörner. Wir trafen zweimal auf Argali-Heerden. Dicht vor uns stieg eine Heerde Argali zum Flusse hinab, es mochten ihrer

wohl sechzig Stück sein. An den Uferbergen sieht man viele

Pfade sich emporschlängeln, dieselben sollen zum grössten Theil von den Argali herrühren, die hier in grosser Zahl leben. Etwa

nach sechs Werst fliesst ein Fluss von Norden her in den Boroburgasun, der Name konnte mir nicht genannt werden. Dem Flusse gegenüber ist am rechten Ufer ein Obi errichtet, auf dessen Spitze mehrere Аrgali -Hörner aufgestellt waren. Jetzt verschwinden die Weidengebüsche gänzlich aus dem Flussthale

und die Uferberge verändern ihren Charakter. Sie erscheinen jetzt meist in terrassenförmigen Abstufungen, die an vielen

Stellen mit grünen Grasplätzen bedeckt sind, ein Zeichen, dass

wir schon bedeutend herabgestiegen. Nach zwölf Werst erreichten wir den Fluss Sossula, der in den Boroburgasun fliesst. Bei

der Mündung dehnt sich das Thal aus, durch das man den

recht breiten Weg sich nach NO. hinschlängeln sieht. Der Fluss macht eine Krümmung nach Osten und später nach Norden.

Das weite Thal des Sossula ist mit dichtem, kurzem , feinem,

grünem Grase bedeckt. Etwa 4 bis б Werst höher am Flusse sind an drei Stellen je 5 bis б Filzjurten der Chalcha zu sehen,

in deren Nähe einige Schaf- und Sarlyk-Heerden weiden. Nicht

weit von der Mündung des Sossula befindet sich ein hoher Obi, bei dem, wie mir unser Convoi -Soldat mittheilt, den vorüber-

reisenden Ambanen Thee gereicht wird. Der Weg ändert die eingeschlagene Richtung nur • ganz unbedeutend. Noch recht früh erréichen wir die erste Mongolen-Station, die mir als rrtö (Station) Boroburgasun genannt wird, obgleich sie jetzt gar nicht am Flusse Boroburgasun liegt. Man erklärt mir dies dadurch, dass der Ürtö, der Witterungs- und Vegetationsverhältnisse halber mehrmals im Jahre seinen Standort wechselt.