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0389 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 389 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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durch künstliche Bewässerung erhalten werden. Man säet auf diesen Wiesen eine von den Chinesen Moi - schi, von den Tatarеn Bädä genannte Pflanze, den sogenannten chinesischen Klee. Diese Pflanze hat feine, lanzettförmige Blätter und lilafarbige Blüthen. Der Wuchs des Bädä ist so üppig, dass er in jedem Sommer drei - bis viermal abgemäht werden kann und doch jedesmal eine Höhe von 1 Arschin hat. Er ist eine Dauerpflanze, die, einmal ausgesäet, 8-10 Jahre fortlebt ; die Pferde sollen sie über alles andere Futter lieben und dabei so wohl bekommen; dass mit ihr gefütterte Pferde ohne Getreidefutter zur schwersten Arbeit fähig sind.

Während sich die Solonen hauptsächlich mit Getreidebau beschäftigen, sollen die Schibä meist Tabak und Baumwolle bauen. Dieser Tabak ist im Iii -Thale und bei den Kirgisen hoch berühmt, er soll sehr stark sein und angenehm riechen. Nach dem Einsammeln sollen die Schibä den Tabak in einer Sauce tränken. Die Baumwolle der Schibä ist ' iel schlechter als die mittelasiatische und wird nur zum Wattiren gebraucht. Interessant ist das Factum, dass überhaupt im Ili -Thale Baumwolle gewonnen werden kann.

Gehen wir jetzt zu den chinesisch sprechenden. Völkern des Ili-Thales über. Der mittlere und schönste Theil des Ili-Thales, am rechten Ufer zwischen den Flüssen Korgos und Mogai, heisst der Dan und wird von Stämmen chinesischer Zunge bewohnt, ich sage nur chinesischer Zunge, da die hier wohnenden Stämme der Abstammung nach sehr verschieden sind:

  1.  Dungenen (frühere Uiguren),

  2.  Chinesen,

  3.  Tschämpän (Süd-Chinesen),

  4.  Mandschurei.

Die mit 1, 2, 4 genannten Stämme sprechen den nordchinesischen Dialect., während die Tschämpän unter sich einen den übrigen Chinesen unverständlichen Dialect reden, aber auch ohne Ausnahme das Nordchinesische versiehen. Die Dungenen und Chinesen unterscheiden sich weder in Sprache noch in Kleidung, auch wohnen sie bunt durcheinander. Das Einzige, was den Dungenen von ihren türkischen Voreltern zurückgeblieben ist und was sie trotz aller Vermischung scharf von den Chinesen