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0327 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 327 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Soldat kam bald hinter uns hergeritten und bat, den Boschko zu entschuldigen, er habe nicht gewusst, dass ich ein Offizier sei U. Ѕ. w. (Was ich über den Ackerbau der Solonen zu beobachten Gelegenheit hatte, ist hier übergangen und später bei der Beschreibung derselben zusammengestellt.)

Jenseits des Osök wendet sich der Weg noch mehr nach Süden. Die Ebene des Ili-Thales dehnt sich offen vor unseren Blicken aus. Die Felder werden häufiger, auf den Wegen begegnet man vielen Arbeitern, die mit Harken und Sicheln versehen sind, Manner und Weiber, alle in grossen, flachen Strohhüten und in einer der kalmückischen oder chinesischen ähnlichen Tracht: die Männer in kurzen Jacken oder langen Kaftanen, die Weiber in einfachen, langen Hemden. Nach der Aussage Tutai's sollen dies alles Sojonen sein, die hier oben ihre Felder haben. Die nach Süden liegenden schwarzen Flecke, die sich in weiter Ferne wie dunkle Nebelwolken ausnehme, sollen die Städte der Sojonen sein, während die kleineren dunklen Stellen, die sich in der Ebene überall zeigen, einzelne Gehöfte und Meierhöfe sind, die von Fruchtgärten und künstlichen Baumpflanzungen umgeben sein sollen. Je weiter wir nach Südwesten vordrangen, desto dichter wurden die Aecker und um so häufiger die Strohhütten, Garbenschober und die Feldarbeiter.

Ziemlich spät am Abend langten wir bei dem nächsten Piquet an, das sich nicht weit von der Thalsenkung des Korgos-Flusses befindet. Es besteht aus zwei kleinen Lehmhütten, von denen die einè halb zerfallen ist und weder Thür noch Fenster hat. Dicht bei diesen Häusern ist ein kleiner Garten, der mit einer Lehmmauer umgeben ist, und in diesem soll sich ein kleiner Tempel befinden. In dem Piquet fanden wir keinen Menschen. Unser Convoi-Soldat sagte mir, ich möchte in dem einen Lehmhause mein Bett aufstellen lassen, da es unbewohnt sei. Meine Leute lagerten dicht neben dem Hause und machten die Kessel zurecht. Die Pferde wurden gekoppelt und, da hier viel Diebstahl vorkommen soll, die ganze Nacht hindurch bewacht. Als wir uns schon an's Essen gemacht hatten, traf endlich ein chinesischer Soldat ein. Er entschuldigte sich, dass seine Leute bei der Feldarbeit beschäftigt seien, er sei jetzt allein im Piquet und wolle uns bis zum nächsten Karaul begleiten. Es sei besser, wenn wir die Stadt Korgos vermeiden würden. Tuta.i widersprach ihm und bestand darauf, dass wir

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