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0300 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 300 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Schweines, kann aber auch wie ein gewöhnliches Rind brüllen. Er ist sehr boshaft, thut aber den Menschen nichts zu Leide, wenn er nicht gereizt wird. Er lässt sich schwer einfangen, wenn er auch sonst nicht scheu ist. Mit dem gewöhnlichen Rindvieh grast er im Allgemeinen ganz ruhig in der Nähe der Jurten. Das Kalb wird zu Hause angebunden gehalten. Wenn die Sarlyk-Kuh gemolken werden soll, wird sie zur Jurte getrieben, woselbst man das Kalb erst etwas saugen lässt und dann von der Kuh entfernt, und diese nun melkt. Eine Sarlyk-Kuh giebt über 5 Stof Milch, die sehr schmackhaft ist. Sarlyke halten die Mongolen ebensoviel wie gewöhnliches Rindvieh. Das Fleisch der Sarlyke ist lange nicht so wohlschmeckend wie Rindfleisch, es ist härter und grobfaseriger. Man bezahlt die besten Thiere mit 6-8 Unzen Silber (16 bis 20 Rubel).

Kalning hat ausserdem noch Produkte der Begattung eines Sarlyk-Bullen mit einer mongolischen Kuh beobachtet. Er beschreibt diese wie folgt: Der Kopf, Hals und die Wamme wie beim mongolischen Rinde. Der Bug ist sehr hoch und geht allmählich in den geraden Rücken über. Das Uebrige wie beim mongolischen Rinde; nur da, wo beim Sarlyk das lange Haar vorkommt, ist bei diesem Bastard längeres Haar als am übrigen Körper. Es hat einen Kuhschwanz, bei welchem die längere Behaarung beim halben Sehwanze anfängt und in einem starken Büschel endet. Das Temperament ist das des Sarlyk. Die Mongolen lieben diesen Bastard sehr, er kommt aber nur selten vor.

Der Preis des Rindviehes war im Jahre 1870 sehr hoch, da die Rinderpest im vorigen Jahre stark gewüthet hatte.

Pferde werden im Kobdoer Kreise nur in geringer Zahl gehalten, selten bei einem Wirthe mehr als 2-3 Hengstheerden. Die mongolischen Pferde bilden eine besondere Race. Ich gebe auch hier die Beschreibung Kalning's : Das mongolische Pferd ist 2 Arschin hoch und 2 Arschin 2 Werschok lang. Sein Kopf ist lang und trocken, mit schmalen Ganaschen. Die meisten Pferde haben eine gerade Stirn mit einer kleinen Wölbung. Die Lippen sind fein behaart, die Augen klein, der Kehlgang ziemlich breit, die Ohren verhältnissmässig lang, nahe aneinander angesetгt und gestellt (Hasenohren). Die Verbindung des Kopfes mit dem Halse gut, letzterer ist gerade und muskulös mit einer deutlich ausgesprochenen Drosselrinne. Vor dem Widerrist befindet sich keine Grube, sondern er erhebt sich zu einer unbe-