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0171 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 171 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Zobelfell gefüttert, aber der Ueberzug bestand aus einem dunklen Seidenstoffe (die Farbe desselben mag wohl erst durch das lange Liegen gedunkelt sein). Den vorderen Theil dieses Kleidungsstückes bildet eine etwa bis zur Taille reichende Jacke ohne Kragen und mit einem bis zur Mitte der Brust reichenden spitzen Ausschnitte. Etwa in der Gegend der Hüften verlängert sich hinten der Rücken der Jacke in einen etwa 11/2 Fuss breiten Streifen, der gewiss bis zu den Knöcheln herabreichte. Eingefasst war das Oberzeug rund um den Hals und der ganze Saum des Kleides von einem etwa 11/2 Werschok breiten Lederstreifen, der an beiden Seiten mit feinen sägeförmigen Goldzacken benäht war. Auf den freien Raum zwischen diesen Goldzacken waren paarweise, etwa einen Zoll von einander entfernt, kleine kreisförmige Goldblättchen auf den Lederstreifen aufgenäht. Ein gleicher Lederstreifen lief von der Schulter an über die Brust bis zum äussern Rande des Kragens hin und ebenso über den Rücken etwa in der Höhe der Schulterblätter. Auch die Aermel waren mit einem ebensolchen Lederstreifen eingefasst. Von den Schultern abwärts waren auf der äusseren Aermelnaht und von den Schulterblättern abwärts auf der Naht des Rückenstückes halb so breite Lederstreifen gesetzt, die aber nur mit sägeförmigen Goldstreifen eingefasst waren.

Das dritte Kleidungsstück war ein Brustlatz, der ebenfalls mit Zobelfell gefüttert und mit Seidenzeug überzogen war; er hatte die Form eines Trapezes und war einfach mit einem Lederstreifen eingefasst, dessen Rand mit einem feinen goldenen Streifen verziert war. An die Ecken des schmalen oberen Randes waren gewiss kurze Riemen oder Bänder geheftet, die um den Hals gebunden wurden, während an den unteren Ecken längere Bander befestigt waren, welche um die fiaille geschlungen wurden. Die Chinesen erzählen uns zwar von den Hakas, dass bei ihnen nur die Frauen seidene und wollene Kleidung trugen; es scheint mir aber trotzdem, dass alle hier beschriebenen, an einem Orte gefundenen Kleidungsstücke männliche Kleider waren, da der Brustlatz zweifellos nur einem Manne angehören konnte. Dass ärmere Leute Schafpelze trugen, gerade wie die Chinesen uns über die Hakas berichten, beweisen uns die Ueberb eibsel eines solchen Pelzes in einem kleinen Grabe an der Katanda. Die Form dieses Pelzes liess sich leider aus dem Funde nicht erkennen, denn das Leder war ganz verfault und nur wenige