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0279 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 279 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000224
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meisten russischen Waaren schon im Altai und an der Tschuja den Russland unterworfenen Kalmücken. Der Theestein steht hier im Werthe von zwei einjährigen Kälbern oder eines grossen Schafes. Die grosse I~aba (jän Dalan-bu), die für 2 Theesteine gekauft wird, wird im Altai mit 3 Theesteinen bezahlt. Gewöhnliche Daba werden 2 Stücke für einen Theestein gekauft und drei halbe Stücke Daba für einen Theestein. Von ersteren wird jede Daba in Altai für einen Theestein und von letzteren zwei halbe Stücke für einen Theestein gekauft. Sogar bei den Piquets selbst wird der von den weitwohnenden Mongolen. hergeführte Thee und Tabak jetzt den Piquet-Soldaten schon mit 40 ° f o Vortheil verkauft.

Zweitens besitzt der grösste Theil der an der Tschuja handelnden russischen Kaufleute auch im Altai auf den Weideplätzen der Kalmücken Meiereien, wo man das ganze Jahr Vieh auf der Weide lassen kann. Dort überwintert das angekaufte Vieh, und wird mageres Vieh gemästet, dort erwächst das aufgekaufte Jungvieh, und leben die für die Kaufleute nöthigen Lastthiere, Pferde und Kameele, ohne dem Kaufmann irgend welche Ausgaben zu verursachen. Ausserdem übergeben die Kaufleute armen Kalmücken ganze Heerden zur Pflege für einen ganz geringen Preis. Dass ein solcher Handel ganz ausserordentlich vortheilhaft für die Kaufleute ist, bedarf wohl keiner besonderen Versicherung; dennoch begnügen sich die Händler nicht mit diesem Vortheile, sondern ziehen auch aus der niederen Culturstufe der altajischen Einwohner andere Vortheile, indem sie sie durch den Handel mit Jungvieh übervortheilen. Ein Kalb im ersten Jahre, das bei dem Handel mit den Altajern den Werth eines Rubels darstellt, bleibt nach dem Kaufe bei dem Wirthe, von dem man es gekauft hat. Dies Zurücklassen des gekauften Kalbes ist den Kalmücken deshalb nöthig, weil ihre Kühe stets im Beisein der Kälber gemolken werden. So wächst denn das fremde Kalb im Hause auf und ist dem Kaimucken ebenso werth als sein eigenes. Der Kaufmann beeilt sich auch nicht mit dem Eintreiben seiner Schuld und wartet ruhig ab, bis das Rind erwachsen ist; er meldet sich erst im vierten Jahre, es hat sich jetzt sein Schuldkapital von 1 Rubel ш einen Werth von 15 bis 20 Rubel verwandelt. Dabei hat er keinerlei Risiko , denn der Kalmück muss das gestorbene Vieh ersetzen. Ist das Vieh gestorben, so ist der Kaufmann

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