National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0238 Aus Siberien : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / Page 238 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 202 —

den wir nun herabritten, ist sehr steil *und von bedeutender Tiefe ; sehr uneben, meist Geröll und viele grössere Steine und Felsblöcke. Nach Osten öffnet sich ein mehrere Werst breiter Thaleinschnitt, der vielfach mit Akaziengestrüpp bewachsen ist. Dieser Thaleinschnitt senkt sich grösstentheils nach Osten. Nachdem wir denselbe durchritten, stiegen wir wieder von einem sanft ansteigenden Bergriegel den Nom Daba empor. Der Grund des Nom Daba ist sehr fest, kleinkörnig und von dunkelgelber Farbe ; Graswuchs gleichmässig wie ein feiner, grüner Florschleier. Von der Höhe des Nom Daba aus haben wir eine weite Aussicht; vor unseren Augen liegt eine etwa 15 Werst lange und ebenso breite Thalebene. In der Ferne viele Bergkämme, vor diesen nach Osten der Fluss Kobdo. Den Hintergrund bilden nach Südosten hohe Schneeberge. Die Ebene ist mit demselben dünnen Grase bewachsen, der Grund ist überall fester gelber Kies. Der Charakter der Berge hat sich hier geändert. Sie gleichen in ihrer Lage und Form den Bergen der nördlichen Kirgisensteppe. Niedrige, langgestreckte, ziemlich zackige Felsriffe, die in parallelen Streifen vérschiedener Färbung in der Ferne sich aufthürmen. Die ganze Landschaft hat eine matte , graublaue Färbung und die fernen Bergzüge zeichnen sich durch eine immer dunkler werdende Schattirung der einzelnen Streifen aus. Alles ist öde und wasserleer. Die einzigen lebenden Wesen, die wir erblickten, waren einige Antilopen, die sich bei unserem Herannahen eilig davonmachten. Nachdem wir etwa 5 Werst die sanfte Senkung des Berges bergabgeritten waren, erreichten wir endlich die vollkommen ebene Thalfläche, die sich bis zum Flusse wenigstens noch sechs bis sieben Werst hinzieht. Der Fluss scheint hier in seiner Hauptrichtung südöstlich zu fliessen. Der Fluss Kobdo hat, wie man uns hier berichtet, südöstlich von Nom Daba den Fluss Saksai aufgenommen, welcher wie der Kobdo selbst aus dem südlichen grossen Bergrücken herabfliesst und ein recht bedeutendes Wasser sein soll. Nicht weit vom Flusse Kobdo zeigen sich an einigen Stellen dichte Baumreihen. Vor der Flusssenkung sehen wir einen hellgelben Streifen, es ist, wie wir uns später überzeugen, ein dicht mit hellgelb Ыühendm Akazien besetzter Landstrich. Später passirten wir noch zwei oder drei sanft aufsteigende Hügelwellen. Das Niveau des Flusses, das wir erst zu sehen bekamen, als wir uns seinem Bette etwa auf 100 Schritte ge-