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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0018 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.2
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.2 / 18 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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6   KARTOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG DER ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

Der 1965 km lange Weg von Veramin nach Killa rabat, diagonal durch Ostpersien, bietet meiner Ansicht nach ein geeignetes Feld für die Beschreibung der in Frage kommenden topographischen Arbeiten. Diese Strecke schließt fast alle die wechselnden Geländeformen ein, denen der Reisende auch in Innerasien begegnet. Wohl überwiegt die Wüste, aber es finden sich auch Bergländer, und zwischen beiden breitet sich ein beständiger Wechsel von Übergangsformen aus. Der zurückgelegte Weg führt auch über flache Schuttkegel, durch Täler und Schluchten, über Steppen und salzige Lehmwüsten, ja sogar eine kürzere Strecke über einen See. Was fehlt, sind Reisen auf Flüssen und im Hochgebirge mit Gletschern und ewigem Schnee und sehr schwer passierbarem Gelände. Aber die gleichen Aufnahmegesetze herrschen überall, und wo die Anwendung wechselte, werde ich mir erlauben, besonders darauf aufmerksam zu machen.

Über den Plan und das Ziel meiner Reise durch Ostpersien habe ich schon im Vorwort zum ersten Band des vorliegenden Werkes die wichtigsten Aufschlüsse gegeben. Ich hatte beschlossen, durch Ostpersien nach meinem eigentlichen Arbeitsgebiet, Tibet, zu reisen; ich wollte dabei die Gelegenheit nicht versäumen, meinen Reiseweg kartographisch aufzunehmen. Da dieser soweit wie möglich durch die am wenigsten bekannten Gegenden gelegt wurde, durfte eine solche Karte als wertvoller Beitrag zu unserer Kenntnis des in Frage kommenden Gebietes betrachtet werden. Vor allem forderte ich von der Karte, daß sie ein deutliches Bild der Morphologie des Landes auf der zurückgelegten Linie, richtiger gesagt, ein Profil durch Ostpersien geben sollte. Um diese Linie sollten sich alle in Sehweite befindlichen geographischen Gegenstände herumgruppieren in den Einzelheiten, wie sie überhaupt auf einer Karawanen-reise im gewöhnlichen Marschtempo erreichbar sind. Sie sollte also die Geländeformen wiedergeben, die Hauptzüge von Gebirgsketten und einzelnen Bergen, die Erosions-furchen und Schluchten, die Grenzlinien zwischen der Salzwüste („kevir") und dem festen Kiesboden, die Verbreitung der Sandwüsten und einzelner Dünen, die Verteilung der Vegetation, der Oasen und Dörfer, Brunnen, Quellen, Wasserzisternen („haus"), der Wege und Pfade, Karawansereien und Rastorte u. a. m. Die Karte sollte mit einem Wort imstande sein, dem Geographen in der Heimat und dem Reisenden in Ostpersien all die Aufschlüsse zu geben, die sie brauchen, um sich einen ganz klaren Begriff zu machen von dem allgemeinen Charakter des aufgenommenen Landes auf der bereisten Linie und in dem Gürtel, der auf beiden Seiten in mein Gesichtsfeld fiel.

Beim Aufbruch von Stockholm hatte ich mich noch nicht für einen bestimmten Weg durch Persien entschieden. Nur so viel stand fest, daß er im Winkel zwischen den beiden Wegen liegen sollte, die ich früher bereist hatte, nämlich von Teheran über Isfahan nach Schiras und Buschir, sowie von Teheran nach Meschhed. Ob er später über Kirman und die Lut-Wüste oder über die Kevir-Wüste und Tabes führen sollte, hing von den Umständen ab. Ich hatte aber von meiner Reise nach Meschhed,